Aufregung um neuen Mega-Bonus bei Citigroup

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Ein mögliches 100-Mio.-Dollar-Gehalt (70 Mio. Euro) für einen Händler des massiv staatlich gestützten US-Finanzkonzerns Citigroup sorgt für Wirbel. Und das ausgerechnet kurz bevor US-Banken dem neuen Gehaltsbeauftragten der amerikanischen Regierung ihre Pläne für Top-Vergütungen vorlegen müssen.

Der Chef der Energie- und Rohstoff-Handelssparte der Citigroup habe bereits mit seiner Kündigung gedroht, wenn sein Riesen-Bonus nicht ausgezahlt werde, berichtete das "Wall Street Journal". Der Bereich fährt für die zu den größten Verlierern der Finanzkrise zählende Bank überdurchschnittlich hohe Gewinne ein.

Die Citigroup ist damit in der Zwickmühle. Zahlt sie das Mega-Gehalt aus, riskiert sie einen öffentlichen Skandal und einen schweren Konflikt mit der Regierung. Ein Gehaltsstreit mit dem Händlerchef und seinem Team könnte die Bank aber teuer kommen - und bei einer Kündigung des Star-Traders hohe Gewinne kosten.

Der Händler hatte bereits 2008 mehr als 100 Mio. Dollar erhalten. Für 2009 könnte der Bonus angesichts guter Geschäfte seiner Sparte wieder so hoch ausfallen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider.

Die Citigroup wurde vom US-Steuerzahler bisher mit 45 Mrd. Dollar an direkten Hilfen und mehr als 300 Mrd. Dollar an Garantien gestützt. Bis Mitte August müssen die sieben größten vom Staat gestützten US-Banken dem Gehaltsbeauftragten des Finanzministeriums ihre Pläne vorlegen.

Drei neue Direktoriumsmitglieder

Citigroup hat weiters erneut Veränderungen in ihrer Führungsspitze vorgenommen. Es seien drei neue Direktoriumsmitglieder benannt worden, teilte die Großbank mit. Darunter seien die frühere Aufseherin über das Bankensystem im Bundesstaat New York, Diana Taylor, sowie der Chef der Investmentgesellschaft Ripplewood Holdings LLC, Timothy Collins. Zudem werde Robert Joss, Professor an der Stanford University, in das Führungsgremium berufen. Das Direktorium des Geldhauses besteht damit aus 17 Mitgliedern, sieben sind erst in diesem Jahr dazugekommen.

Neben den Neubesetzungen wurde dem Direktoriumsmitglied Jerry Grundhofer der Posten des nicht am Management des Tagesgeschäfts beteiligten Chairman des Privatkundengeschäfts der Citibank übertragen. Der frühere Chef von U.S. Bancorp ersetzt Bill Rhodes, der sich künftig auf das internationale Geschäft konzentriert. Erst Anfang Juli hatte die Citigroup Teile ihres Top-Managements ausgetauscht. Seit Beginn der Finanzkrise hat der unter öffentlichem Druck stehende Citigroup-Chef Vikram Pandit mehrere Umbesetzungen auf wichtigen Posten vorgenommen.

Mitte Juni hatte das angeschlagene Finanzinstitut mit einer zuvor mehrfach verzögerten Aktienumwandlung im Volumen von insgesamt 58 Mrd. Dollar begonnen. Die US-Regierung könnte nach dem Tausch 34 Prozent an dem ehemals weltgrößten New Yorker Geldhaus besitzen. Die Citigroup hatte im Gegenzug für eine Geldspritze in Höhe von 25 Mrd. Dollar Vorzugsaktien an den US-Finanzministerium ausgegeben. Diese werden nun in Stammaktien umgewandelt.

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