AUA-Kürzungen
Aus für Tyrolean-Verwaltung in Innsbruck
27.03.2013
100 Mitarbeiter betroffen. Tyreolean-Verwaltung in Wien konzentriert.
Die Rationalisierungen im AUA-Konzern gehen weiter. Diesmal sind Tyrolean-Jobs betroffen. Die Innsbrucker Tyrolean-Verwaltungszentrale wird aufgelassen, die Verwaltung ganz am zweiten Tyrolean-Verwaltungsstandort in Wien konzentriert. In Innsbruck sind davon 100 Mitarbeiter betroffen. Ihnen werde angeboten, nach Wien zu übersiedeln, teilten die Austrian Airlines heute mit.
Sozialplan kann in Anspruch genommen werden
Wer nicht mitgeht, kann einen Sozialplan in Anspruch nehmen. Die Verwaltungskonzentration in Wien soll in einem Jahr über die Bühne sein und Doppelgleisigkeiten beseitigen helfen.
Crewbasis, Technik und Callcenter bleiben in Innsbruck
Der Schritt kam nicht überraschend, die Arbeitnehmervertreter hatten eine Sperre der Verwaltung von Innsbruck bereits befürchtet. In Innsbruck bleiben, wie die AUA Mittwochnachmittag betonte, unter anderem die Tyrolean-Technik/Flugzeugwartung, Crewbasis sowie das Call Center.
AUA-Chef und Tyrolean-Aufsichtsrat Jaan Albrecht sprach von einem "mutigen und zugleich schmerzhaften" Schritt von Tyrolean. Tyrolean-Chef Klaus Froese habe für sein Konzept die vollste Unterstützung des AUA-Vorstands.
Rund 400 Beschäftigte in Innsbruck
Ende 2012 beschäftigte die AUA 6.236 Mitarbeiter. Rund 400 davon arbeiten in Innsbruck. Mit dem umstrittenen Flugbetriebsübergang von Austrian auf Tyrolean ist voriges Jahr arbeitsrechtlich auch das fliegende Personal der AUA auf Tyrolean übergegangen.
"Die meisten Mitarbeiter der Tyrolean arbeiten heute in der Luft und in Wien", erklärte Froese in der Mitteilung. Nun wird u.a. die Crew- und Verkehrsteuerung in Wien konzentriert. Mit den Betriebsräten werden Modalitäten der Sozialpläne ausgearbeitet.
Platter-Appell an Albrecht
Tirols Landeshauptmann Günther Platter hat nach der AUA-Kündigung einen Appell an AUA-Chef Jaan Albrecht gerichtet. Platter erinnerte Albrecht daran, dass die Tyrolean vor drei Monaten noch als Retter der AUA gepriesen und der Ausbau des Standortes Innsbruck "vollmundig angekündigt" worden sei.
Nun sei jedoch "die Katze aus dem Sack gelassen" worden, meinte der Landeschef. "Hochqualifizierte Arbeitsplätze werden von Tirol nach Wien verlagert, hochkompetente und motivierte Mitarbeiter vor den Kopf gestoßen sowie Wertschöpfung und Steueraufkommen dadurch in den Zentralraum Wien umgeleitet", kritisierte Platter.
Platter: Tyrolean habe der AUA das Überleben gesichert
Der AUA-Vorstand solle nicht vergessen, dass die Tyrolean der AUA erst das Überleben gesichert und als das "Rückgrat des österreichischen Flag Carriers" den Sanierungskurs immer konsequent mitgetragen habe. "Die Fleißigen nun dafür zu bestrafen, ist schlichtweg absurd. Den im Vergleich zu Wien viel effizienteren Standort Innsbruck aufzugeben, dafür fehlt mir jegliches Verständnis", erklärte der Tiroler Landeshauptmann.