Australien will den Energiebedarf des Kontinents bis 2020 zu 20 Prozent aus erneuerbaren Quellen decken. Der von den Konservativen kontrollierte Senat in Canberra stimmte am Donnerstag (20.8.) einem entsprechenden Gesetzentwurf der Mitte-Links-Regierung unter Ministerpräsident Kevin Rudd zu.
Die Einigung kam zustande, nachdem die Regierung am Vortag exportorientierten Unternehmen mit hohem Energieaufkommen, vornehmlich aus der Bergbaubranche, einen Ausgleich für die neuen Auflagen zugesichert hatte. Mit dem Gesetz soll der Weg freigemacht werden für Investitionen in Höhe von 22 Mrd. Dollar (15,6 Mrd. Euro). Derzeit gewinnt Australien seinen Strom vornehmlich aus klimaschädlichen Kohle-Kraftwerken.
In den kommenden zehn Jahren sollen dem Entwurf zufolge 45.000 Gigawatt oder ein Fünftel des australischen Energiebedarfs aus umweltfreundlichen Quellen stammen, viermal so viel wie derzeit. Sofern auch das von der Regierung kontrollierte Repräsentantenhaus dem Entwurf zustimmt, würde Australien mit den Zielen zur EU aufschließen. Die EU-Staaten hatten ebenfalls vereinbart, den Anteil der erneuerbarer Energien bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen.
In Australien steigen mit der Billigung des Senats zudem die Chancen für eine Einigung beim umstrittenen Handel mit Emissionsrechten. Darüber soll das Parlament im November neu verhandeln, nachdem das Oberhaus vorige Woche ein entsprechendes Gesetz abgelehnt hatte. Die Regierung in Canberra versucht zugleich mit Neuseeland, die Regelungen zum Emissionshandel im Südpazifik zu harmonisieren.