Der Andrang zahlloser Schnäppchenjäger auf den Ausverkauf bei Quelle hat die Server des insolventen Unternehmens zum Erliegen gebracht. Für Frühaufsteher gab es kurz nach Beginn der Verkaufsaktion um 6 Uhr kein Durchkommen im Internet. Beim Aufruf von quelle.de erschien im Browser lediglich die Meldung: "Fehler: Netzwerküberschreitung".
Alle verbliebenen Waren sollten im Internet und dann auch in den Quelle-Shops mit 30 % Rabatt angeboten werden, um die Lager zu räumen. Erwartet wurde der größte Ausverkauf in der Geschichte des deutschen Einzelhandels. Die Hälfte der 18 Mio. Räumungsverkaufs-Artikel ist Mode. Möbel sollten mit 20 %, Technik mit 10 % Nachlass verkauft werden.
Der Quelle-Betriebsrat hofft, dass der Ausverkauf viele Beschäftigte bis Weihnachten in Lohn und Brot halten kann. Der Betriebsratsvorsitzende Ernst Sindel lobte das Ausverkaufs-Konzept der Insolvenzverwaltung. Die verbilligte Ware werde jetzt nicht nur im Internet, sondern ab Montag (2.11.) auch in den 1.200 Quelle-Shops und den 60 Technik-Centern angeboten. Damit behielten rund 1.600 Quelle-Beschäftigte noch ihre Arbeit, sagte Sindel.
Verhandlungen mit Übernahmeinteressenten für Teilgesellschaften wie Küchen-Quelle laufen nach Angaben des Betriebsrats unter Hochdruck. "Das Interesse an Küchen-Quelle ist groß", sagte Sindel.
Bei Quelle Österreich kein Ausverkauf
Bei Quelle Österreich hingegen läuft kein Ausverkauf. Allerdings lockt der Versandhändler auf seiner Homepage mit "galaktischen Tiefpreisen". Markenartikel werden um 50 % billiger angeboten, Haushaltsgeräte sogar um bis zu 72 %. Die Stückzahl ist begrenzt, das Angebot gilt nur bis 10.11., heißt es auf der Website.
Laut Betriebsratschef Felix Hinterwirth handelt es sich um eine "normale Aktion", in Österreich gebe es keinen Abverkauf, sagte er vor einigen Tagen. Derzeit läuft fieberhaft die Suche nach einem Investor, der die Österreich-Tochter des Konzerns und deren über 1.000 Mitarbeiter retten soll.