Einschnitte

Auto-Experte: VW-Einigung hat bitteren Geschmack

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Olle: "Sorgenfreie Weihnachten schauen anders aus"

Die geplanten Einschnitte bei VW-Standorten in Sachsen werden nach Einschätzung des Autoexperten Werner Olle mittelfristig negative Folgen für die Region haben. Auch das Netz an Zulieferern und Dienstleistern werde stark getroffen, sagte der Leiter des Chemnitz Automotive Institute der Deutschen Presse-Agentur. "Die Einigung hat Arbeitskämpfe vermeiden können, das ist ein wichtiges Ergebnis. Sorgenfreie Weihnachten sehen aber anders aus."

Der Kompromiss zwischen Volkswagen und der IG Metall nach langem Tarifstreit sieht den Abbau von bundesweit 35.000 Jobs vor. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Zwickau verliert ID-Modelle

Allerdings wird Ende 2025 die Fahrzeugfertigung in der Gläsernen Manufaktur in Dresden eingestellt. Seit Anfang 2021 wird dort mit rund 330 Beschäftigten der ID.3 in geringen Stückzahlen montiert. Für die Zeit nach 2025 soll ein Alternativkonzept erarbeitet werden.

Federn lassen muss auch das Fahrzeugwerk Zwickau mit seinen aktuell rund 9.200 Beschäftigten. Es muss die Produktion von ID-Modellen und des Cupra born abgeben und sich auf eine Fertigungslinie konzentrieren.

Ab 2027 würden dann in Zwickau nur noch auf einer Linie E-Autos ausschließlich der Marke Audi produziert, sagte Olle. Die beiden aktuellen Modelle dort stünden nur für knapp die Hälfte der Produktion.

"Dass dies in Sachsen einen bitteren Geschmack hinterlässt, ist kein Wunder – der Wegbereiter der E-Mobilität für die Marke VW hat seine Schuldigkeit getan", sagte der Experte. Das für Zwickau zusätzlich genannte Ziel – Erschließung neuer Geschäftsfelder im Bereich der Kreislaufwirtschaft - habe noch keinerlei Substanz.

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