Gegen das Projekt der neuen Linzer Westring-Autobahn (A26) sind im Rahmen der UVP fast 1.800 Einwendungen eingebracht worden. Es geht dabei vor allem um Bedenken, dass der Transitverkehr zunehmen könnte und damit die Umweltbelastung. Das berichteten die Asfinag, der oberösterreichische Straßenbaureferent Franz Hiesl (V) und der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (S).
Insgesamt sind während der öffentlichen Auflage des Projektes 1.785 Stellungnahmen eingelangt. Zu 84 % handelt es sich um Serienbriefe, die von Bürgerinitiativen vorgefertigt wurden. Sie lehnen das Projekt ebenso wie die Grünen ab.
Sie betreffen neben dem künftigen Anteil des Transitverkehrs auch die Trennung des UVP-Verfahrens in einen nunmehr zu errichtenden Süd- und einen Nordteil, der erst später gebaut werden soll, sowie Be- und Entlastungswirkungen in Bezug auch Lärm und Luft. In den verbleibenden, individuell verfassten Einwendungen geht es unter anderem um die persönliche Wohnsituation. Auch die Stadt Linz hat Bedenken deponiert, unter anderem zum Lärmschutz und mit der Forderung nach Mautfreiheit zur Benützung der künftigen Westbrücke.
Der Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH Alexander Walcher sicherte zu, die Einwendungen würden sehr ernst genommen. Nun wird nach einer inhaltlichen und fachlichen Prüfung der Projektunterlagen durch das Verkehrsministerium und unabhängige Sachverständige ein Umweltverträglichkeitsgutachten (UVGA) erstellt.
Auch ergänzende Auflagen, die aus den Einwendungen resultieren, werden darin eingearbeitet. Das Gutachten wird wieder öffentlich zur Einsichtnahme aufgelegt. Danach führt die Behörde eine mündliche Verhandlung über die Ergebnisse durch. Das könnte Mitte 2010 sein. Zuletzt entscheidet die Behörde über das Projekt. Weil es gut vorbereitet sei, gehen alle Beteiligten davon aus, dass es - unter Umständen mit zusätzlichen Auflagen - genehmigt wird.
Der Beginn der bauvorbereitenden Maßnahmen könnte dann noch 2010 erfolgen. Die Hauptarbeiten sollten 2011 starten, die Verkehrsfreigabe wird für 2015 angestrebt. Der Südteil des Westringes von der Westbrücke an der A7, der Mühlkreisautobahn, bis Urfahr inklusive der Errichtung einer vierten Donaubrücke ist 4,3 km lang und soll großteils unterirdisch verlaufen. Die Baukosten werden vorerst mit etwa 527 Mio. Euro veranschlagt.