Nach Nissan

Auch Mitsubishi feuert Carlos Ghosn

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Vorstand entschied Personalia auf einer außerordentlichen Sitzung.

Nach  Nissan  hat auch der japanische  Renault -Partner  Mitsubishi  den bisherigen Chef des Verwaltungsrats, Carlos Ghosn (Bild), entlassen. Dieses Amt werde Mitsubishi-Chef Osamu Masuko vorübergehend übernehmen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ghosn hatte Mitsubishi vor zwei Jahren in die seit 1999 bestehende Allianz von Renault und Nissan aufgenommen.

Die japanischen Behörden nahmen Ghosn am 19. November fest, da dieser nach einem Untersuchungsbericht von Nissan jahrelang Firmengelder für private Zwecke veruntreut und seine Einkünfte um rund die Hälfte zu niedrig angegeben haben soll.
 
"Ghosn hat das Vertrauen von Nissan verloren", es sei deshalb schwierig für ihn, seine Verpflichtungen zu erfüllen, begründete Mitsubishi den einstimmigen Beschluss des Verwaltungsrats. Nissan hält eine Kontrollmehrheit von 34 Prozent an Mitsubishi und zwei Sitze in dem Führungsgremium. Mitsubishi will nun eine eigene Untersuchung auf mögliches Fehlverhalten von Ghosn hin starten.
 

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Renault hält (noch) an Ghosn fest

Während Nissan sich vergangene Woche von Ghosn als Verwaltungsratschef trennte, setzte Renault ihn wegen der noch nicht erwiesenen Anschuldigungen bisher nicht ab. Der französische Autokonzern wird bis auf weiteres operativ von Ghosns Vertreter Thierry Bolloré geführt. Ghosn hat sich zu den Vorwürfen noch nicht öffentlich geäußert, soll sie aber einem TV-Bericht zufolge zurückgewiesen haben.
 
Der tiefe Fall des zuvor hochgelobten Automanagers erschüttert das französisch-japanische Firmenbündnis, das Lebenswerk des 64-jährigen Ghosn. Einst bewahrte der Pakt zur gemeinsamen Entwicklung und Produktion Nissan vor der Pleite. Unter Ghosns Führung kam dann auch Mitsubishi nach einem Betrugsskandal 2016 wieder auf die Beine. Zu dritt bieten die Autobauer den weltweit führenden Herstellern Volkswagen und Toyota Paroli. Doch es rumorte schon länger Insidern zufolge zwischen den Firmen, weil Renault mit seiner 43-prozentigen Beteiligung an Nissan das Sagen hat, obwohl Nissan 60 Prozent mehr Autos verkauft als Renault. Ghosn soll auf Drängen der französischen Regierung eine noch stärkere Kooperation angestrebt haben bis hin zur vollständigen Verschmelzung.
 

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Drohender Machtkampf 

Die obersten Führungskräfte der Allianz wollen bei einem Treffen Mitte der Woche in Amsterdam, das schon vor Ghosns Verhaftung vereinbart war, beraten, wie das gemeinsame Geschäft vor einem drohenden Machtkampf abgeschirmt werden kann. Nissan-Chef Hiroto Saikawa bekräftigte am Montag vor Mitarbeitern, Ghosn habe zu viel Macht auf sich gezogen, wie ein Nissan-Sprecher erklärte. Eine bessere Kommunikation zwischen Aufsehern und Managern könnte Unabhängigkeit und Synergien sichern. Mitsubishi wolle darüber sprechen, auf welche Regionen und Technologien es sich zum Erhalt seiner Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren könne, sagte Vorstandschef Masuko. Die Zusammenarbeit der Autobauer sei angesichts neuer Technologien wie selbstfahrende und vernetzte Autos wichtig.
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