Autoimporteure erwarteten Markteinbruch
17.12.2009
Die internationalen Autohersteller erwarten 2010 einen drastischen Marktrückgang. Nach dem von der Abwrackprämie getriebenen Rekordjahr 2009 dürften 2010 fast 1 Mio. Neuwagen weniger auf Deutschlands Straßen kommen, so der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Volker Lange. 2010 sieht er das Marktvolumen bei 2,8 Mio. Fahrzeugen.
"Bei sich stabilisierender Wirtschaftslage bei maximal 2,9 Mio.", sagte Lange. In diesem Jahr werde dagegen mit über 3,8 Mio. Wagen das beste Neuzulassungsergebnis seit 1992 erzielt. Gegenüber dem Vorjahr - dem schwächsten seit der Wiedervereinigung - betrage das Plus fast 25 %.
"Ich habe immer gesagt, dass das Niveau von 2009 kein Normalfall sein wird", betonte Lange. Er sieht den deutschen Markt mittelfristig bei maximal 3 Mio. Fahrzeugen. "Das ist eine Obergrenze, auf die sich der Markt und der Handel einzurichten haben." Ähnlich hatte sich kürzlich auch der Präsident des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, geäußert.
Importeure wie Peugeot oder Fiat sind besonders stark im Segment der Kleinwagen, die wegen ihres geringen Verbrauchs und der Klimadebatte derzeit gefragt sind. Da die Abwrackprämie vor allem von Käufern kleinerer Wagen genutzt wurde, stieg der Marktanteil der ausländischen Hersteller von 35 auf über 40 %. Die Autobauer aus Italien, Frankreich, Japan oder Südkorea hatten neben dem europäischen Branchenprimus Volkswagen überproportional von der Abwrackprämie profitiert.
Die ausländischen Hersteller rechnen künftig nicht mehr mit ähnlichen Zuwachsraten in Deutschland wie 2009. "Wenn wir im härtesten Markt Europas 33-36 % Marktanteil erreichen, sind wir sehr erfolgreich."
Für Österreichs Autohandel war 2009 zweitbestes JahrNach für 2009 prognostizierten 317.000 neu zugelassenen Pkw und Kombis erwartet der Fahrzeughandel in Österreich 2010 rückläufige Stückzahlen. Gremialobmann Gustav Oberwallner rechnet nach dem Auslaufen der Verschrottungsprämie und den folgenden Rabatten mit 280.000-290.000 Fahrzeugen. Einen Anstieg der Neuzulassungen um knapp 8 % habe man sich vor einem Jahr nicht träumen lassen, so Oberwallner. Den Rückgang der CO2-Emissionen um 10 % auf 150 g/km nannte der Geschäftsführer von Eurotax Glass's Österreich, Henrik Kinder, als positiven Nebeneffekt. Auch bei den Ummeldungen von Gebrauchtwagen erwartet die Branche für heuer ein Plus: von 3,5 % auf 764.500. Wie der Gremialobmann weiter ausführte, habe es im vergangenen Jahr bundesweit 4,28 Mio. Fahrzeuge gegeben, rund 40 % davon älter als 10 Jahre. Die Ökoprämie hat einen Trend zu sparsameren Neuwagen in Bewegung gesetzt. Potenzial für Erneuerungen gibt es nach wie vor reichlich, laut Eurotax sind 850.000 Fahrzeuge im Einsatz, die älter als 13 Jahre sind. |