Brenner-Probestollen: Arbeiten starten
09.10.2009
Die Arbeiten für den Probestollen des 55 km langen Brenner-Basistunnels zwischen Innsbruck und Franzensfeste sollen am 15.10. starten.
Ende September hat es einen entsprechenden Aufsichtsratsbeschluss der Errichtungsgesellschaft BBT SE gegeben, hieß es aus dem Büro von Infrastrukturministerin Bures. Jetzt muss lediglich die zweiwöchige Einspruchsfrist abgewartet werden.
Dass aber tatsächlichen ein derartiger Einspruch folge, sei "unwahrscheinlich". Im Büro der Ministerin gab man sich zuversichtlich, dass "in diesem Jahr noch Sprengungen folgen" werden.
Kritik an Finanzierung
Die Finanzierung des Tunnels und der Zulaufstrecken wurde am Freitag (9.10.)
von den Tiroler Oppositionsparteien erneut kritisiert. Das Tiroler
Bürgerforum (Liste Fritz) als stärkste Oppositionsartei ortete "null
Spielraum" für das Land die vom Bund zuletzt geforderten 350 Mio. Euro
für das "Tunnel-Phantom" zuzuschießen.
Die Grünen
kritisierten ebenfalls, dass das Land "nach 70 Mio. Euro für die
Planung weitere 350 Mio. Euro für den Bau" zuschießen solle. "Wo
dieses Geld herkommen soll, ist nach wie vor völlig ungeklärt",
betonte der grüne Klubobmann Georg Willi.
Beim letzten Treffen zwischen Land, Infrastruktur- und Finanzministerium bezüglich Finanzierung sei keine Einigung erzielt worden. Nach Ansicht des Ministeriums sei jetzt das Land Tirol am Zug. "Bei der Verhandlung ist vereinbart worden, dass Tirol einen Vorschlag machen wird", erklärte ein Sprecher des Infrastrukturministeriums.
Auf Südtiroler Seite wurde bereits mit dem Arbeiten zu einem Probestollen begonnen. Bis 2022 soll der 55 km lange Tunnel fertiggestellt sein. Planung und Realisierung des Brenner-Basistunnels sowie der Vorbereitungsarbeiten für den Tunnel werden von der BBT SE durchgeführt, der europäischen Gesellschaft, an der Italien durch Tunnel Ferroviario del Brennero zu 50 %, Österreich und das Land Tirol zu je 25 % beteiligt sind.