Ford nach einigen Jahren wieder im Plus
28.01.2010
Der US-Autobauer ist zurück auf der Überholspur: Nach 4 verlustreichen Jahren fuhr der Konzern 2009 erstmals wieder Gewinne ein. Ford führte dies vor allem auf seinen Sparkurs, Erlöse aus dem Schuldenabbau, gute Geschäfte in der Finanzsparte und höhere Preise zurück. Auch für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit schwarzen Zahlen, einem höheren Marktanteil und einer langsamen Erholung des US-Autoabsatzes.
Ford, der die Krise als einziger der drei großen US-Autobauer bisher ohne staatliche Hilfe gemeistert hat, fährt den Konkurrenten GM und Chrysler damit weiter davon. Finanzvorstand Lewis Booth warnte allerdings vor zu viel Euphorie. Ford müsse noch weitere Maßnahmen ergreifen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Zudem warte das Unternehmen auf weitere Hinweise darauf, dass die US-Wirtschaft ihren Erholungskurs fortsetze. 2009 erwirtschaftete Ford einen Überschuss von 2,7 Mrd. Dollar. Im 4. Quartal verbuchte das Unternehmen einen Nettogewinn von 868 Mio. Dollar. Im Vorjahresquartal war Ford noch mit 6 Mrd. Dollar ins Minus gerutscht. Der Umsatz stieg in den vergangenen drei Monaten um 22,1 % auf 35,4 Mrd. Dollar.
Ford ist der einzige der drei großen US-Autobauer, der sich im vergangenen Jahr nicht im Rahmen eines vom Staat unterstützen Insolvenzverfahrens sanieren musste. Die Opel-Mutter General Motors musste mit rund 60 Mrd. Dollar vom Staat gestützt werden, Chrysler mit rund 8 Mrd.
Ford jagte seinen beiden Rivalen in diesem Zeitraum Marktanteile ab und rechnet damit, den Zugewinn 2010 verteidigen oder sogar leicht ausbauen zu können. Für 2011 erwartet Ford nach wie vor einen "soliden Gewinn". In Deutschland konnte der US-Autobauer mit seinem Stammwerk in Köln mit seinen Kleinwagen auch von der Abwrackprämie profitieren.
Allerdings kämpft Ford mit deutlich höheren Verbindlichkeiten als die US-Konkurrenz nach deren Umbau unter Gläubigerschutz. Das Jahr 2009 beendete Ford vor allem wegen hoher Pensionszahlungen mit einem Schuldenberg von 34,3 Mrd. Dollar. Im vierten Quartal verzeichnete der Konzern einen positiven Cashflow von 3,1 Mrd. Dollar. Im gesamten Jahr 2009 verbrannte der Konzern damit 300 Mio. Dollar - im Jahr zuvor waren es noch 19,5 Mrd. Dollar.