88 m hoch wird sich die neue ÖBB-Zentrale in den Wiener Himmel schrauben, wenn das Bauwerk 2014 fertiggestellt ist. Der neue Komplex, der 1.600 Mitarbeiter der Holding und des Personenverkehrs an einem Standort konzentriert, besteht aus drei Trakten mit abgestufter Traufhöhe. Entworfen hat ihn das Wiener Büro Zechner & Zechner, das dabei die Weltspitze der Architektur ausgestochen hat: Zaha Hadid, Dominique Perrault oder Hans Hollein gingen mit ihren Entwürfen leer aus.
Insgesamt hatten sich die Zechners, die auch für den Tower am Flughafen Wien verantwortlich zeichnen, in einem seit Jänner laufenden Wettbewerb gegen 55 Konkurrenten durchgesetzt. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen 2011 starten, wobei die ÖBB 69 Mio. Euro in ihre neue Zentrale investieren werden. Insgesamt wird das Haus 46.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche umfassen.
"Freier Blick" auf das Belvedere
Südlich des geplanten Hauptbahnhofs gelegen, wird der an seiner Bugspitze 88
m hohe Komplex mit einem zweiten, nördlich vom Bahnhof entstehenden Turm
gleichsam ein Tor ins neue Stadtgebiet bilden. Hinter dem 24 Stockwerke
hohen Gebäudeteil stuft sich die Anlage auf 67 m hin ab, um mit der
Gebäudehöhe den Anschluss an die geplante Folgebebauung zu gewährleisten.
Ein
dritter, nur 25 m hoher Trakt leistet dies in Richtung der bestehenden
Favoritner Randbebauung. "Wir haben uns auch davon überzeugt, dass der
Blick zum Belvedere frei bleibt", lobt Planungsstadtrat Rudolf Schicker
die Weitsicht.
Im Erdgeschoß sollen Geschäfte, Polizei und soziale Einrichtungen für Belebung sorgen. Darüber finden sich die Büros der ÖBB, die damit die eingeleitete Konzentration ihrer Flächen auf die vier Standorte Praterstern (Infrastruktur), Erdberg (Cargobereich), Westbahnhof (Traktionszentrale) und eben Hauptbahnhof (Holding und Personenverkehr) abschließen wird, wie Claus Stadler, Geschäftsführer der ÖBB-Immobilienmanagement, ankündigte. Dabei diene der Bau auch als Imageträger, der das Konzernverständnis der ÖBB symbolisiere.
Zugleich ist das Hochhaus energieschonend konstruiert. Hinter einer Glasfassade findet sich die eigentliche, gedämmte Außenhaut. Dank außenliegendem Sonnenschutz soll der Energieverbrauch gering sein. Fernwärme und Fernkälte unterstützen die solarbetriebene Kühlung bei Bedarf.
Noch bis 4.12. ist eine Ausstellung mit dem Siegerprojekt und den 55 Verlierern im Südbahnhof zu sehen. Dann weichen die Plakatwände für 3 Tage einer Schau über das künftige Schicksal des Südbahnhofs und den Planungsstand zum Hauptbahnhof.