Auch 2010 will die Salzburg AG ihr Engagement im Bereich der Elektromobilität verstärken. Ab April wird es im gesamten Bundesland E-Autos zu mieten, zu leasen oder auch zu kaufen geben. Diese sind zwar jetzt noch wesentlich teurer als Autos mit Verbrennungsmotor, mit einem Sinken der Anschaffungspreise in den kommenden Monaten und Jahren wird aber gerechnet.
Im Dezember wurde die "ElectroDrive Salzburg GmbH", eine Tochter der Salzburg AG, vom Klima- und Energiefonds mit 1,9 Mio. Euro auf drei Jahre gefördert. Das Geld soll in den Ausbau der Ladestationen, die Anschaffung neuer Elektrofahrzeuge sowie Studien und Grundlagenarbeit zum Thema Elektromobilität fließen, so Salzburg-AG-Vorstandssprecher Arno Gasteiger. In Summe investiert ElectroDrive in den kommenden 3 Jahren 30 Mio. Euro in die intensive Markteinführung der E-Mobilität.
E-Autos als Prototyp
Eine große Neuerung von "ElectroDrive" sind die ersten Elektroautos, die zusätzlich zur bisherigen Produktpalette (E-Bikes, E-Mountainbikes, E-Roller und E-Segways) ab April in Salzburg verkauft bzw. verleast werden. "Wir haben viele Interessenten, die E-Autos als Prototyp einsetzen möchten, um Beiträge zum Umweltschutz und der Elektromobilität zu leisten. Die jetzige Generation von Elektroautos braucht ungefähr ein Viertel der Treibstoffkosten im Vergleich zu einem Benzinmotor und ist damit im Betrieb natürlich äußerst ökonomisch. Bisher haben rund 60 große Firmen bei uns solche Elektrofahrzeuge vorbestellt", sagte August Hirschbichler, Vorstand der Salzburg AG.
"Zurzeit haben diese E-Autos eine Reichweite von 120 bis 159 km, was
aber kein großes Thema ist, da man weiß, dass 80 % aller täglichen Fahrten
im Bundesland Salzburg unter 40 km liegen", so Hirschbichler. Als "einzigen
Wermutstropfen" bezeichnet er die hohen Kosten der Elektroautos.
Das
teuerste an den elektrischen Autos ist die Batterie, die rund ein Drittel
bis die Hälfte der Gesamtkosten ausmacht. Die ganz genauen Leasing-Kosten
konnte er noch nicht nennen, man könne aber von über 200 Euro pro Monat
ausgehen. "Wir sind jedoch gerade dabei, Finanzierungspläne und
interessante Paketpreise zu entwickeln", so Hirschbichler.
"Solche Projekte laufen derzeit überall in Europa. Salzburg hat jedoch
mit seinen Ladestationen die größte Innovation gebracht, da diese sofort
umsetzbar sind und die anderen nichts Vergleichbares haben", so Alois
Schößwendter, seit Februar 2010 ElectroDrive-Geschäftsführer.
Derzeit
sind nur E-Autos der Marke Think City bestellt. Ende 2010 oder Anfang 2011
werden aber auch E-Autos anderer Hersteller wie Citroen, Mitsubishi oder
Smart in Salzburg zum Angebot stehen. "Bisher gibt es nur ganz wenige
Hersteller, die in Serie produzieren. Bei den meisten wird es noch ein bis
drei Jahre bis zu serienreifen Modellen dauern", so Hirschbichler.
"Bis Ende 2010 rechnen wir mit weiteren 1.000 E-Fahrzeugen am Markt", so Schößwendter. Weiters soll es bis Jahresende insgesamt 50 Ladestationen im Bundesland geben, für die ausschließlich Ökostrom verwendet wird, was die Fahrzeuge zu fast 100 % emissionsfrei machen soll. "Grundsätzlich ist es unser Ziel, immer Elektrofahrzeuge mit der Herstellung von erneuerbarem Strom aus Photovoltaik- oder Biomasse-Anlagen zu koppeln", so Hirschbichler.