Licht und Schatten am US-Automarkt

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Erste Lichtblicke bei noch viel Schatten auf dem zuletzt katastrophalen US-Automarkt: Ford hat die Absatztalfahrt im Juni erstmals klar abbremsen können. Dagegen bekamen General Motors (GM) und Chrysler die Folgen ihres Überlebenskampfes heftig zu spüren und stürzten erneut drastisch ab. Auch der weltgrößte Autobauer Toyota musste überraschend heftige Einbußen hinnehmen. Bei den deutschen Herstellern konnten BMW und Daimler den Rückgang der Verkäufe gegenüber dem Mai zumindest etwas verlangsamen, wie die Autobauer bekanntgaben.

Der mitten im Insolvenzverfahren steckende GM-Konzern verkaufte im Juni fast 34 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor. Insgesamt waren es 176 571 Stück. Im gesamten ersten Halbjahr brach der Absatz der bisherigen Opel-Mutter um 41 Prozent ein.

Der zweitgrößte amerikanische Autobauer Ford profitierte dagegen von der Not der US-Rivalen. Der Juni-Absatz fiel lediglich um knapp elf Prozent auf 155 195 Fahrzeuge - der geringste Rückgang seit weit über einem Jahr. Im Mai war das Minus mehr als doppelt so hoch. In den ersten sechs Monaten brachen die Verkäufe um ein Drittel ein.

Ford schob sich damit in den USA überraschend wieder vor Toyota. Die Japaner erlebten einen unerwartet düsteren Juni mit einem Minus von fast 35 Prozent auf 131 654 verkaufte Fahrzeuge, seit Jänner ging es damit um fast 38 Prozent nach unten.

Chrysler stürzte im vergangenen Monat sogar um 42 Prozent auf 68 297 Wagen ab. Im Halbjahr lag der Einbruch bei 46 Prozent. Der kleinste der drei US-Anbieter hatte erst Mitte Juni mit dem Einstieg des italienischen Fiat-Konzerns sein Insolvenzverfahren verlassen.

Branche erwartet Stabilisierung

Die Branche insgesamt erwartet nun eine allmähliche Stabilisierung des Marktes. Experten rechnen für dieses Jahr mit rund zehn Millionen in den USA verkauften Autos. 2008 waren es noch mehr als 13 Millionen Stück.

Bei BMW fiel der Konzernabsatz im Juni etwas weniger deutlich als zuletzt um 20 Prozent auf 20 849 Stück. Im Halbjahr ging es noch um fast 28 Prozent nach unten. Daimler litt etwas stärker und verbuchte im Juni einen Einbruch um mehr als 26 Prozent auf 16 271 Wagen - besonders stark traf es den Kleinwagen smart. In den ersten sechs Monaten verkaufte Daimler über 28 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor.

Bei Volkswagen beschleunigte sich der Rückgang im Vergleich zum Vormonat wieder. Die VW-Verkäufe in den USA fielen im Juni um 18 Prozent auf 19 027 Fahrzeuge. Das Minus seit Jahresbeginn: 16 Prozent. Die VW-Tochter Audi verzeichnete einen moderaten Absatzrückgang von rund acht Prozent auf 7 524 Fahrzeuge. Seit Jahresanfang ist der Absatz um 16 Prozent gesunken. Ganz hart traf es dagegen erneut Porsche. Bei dem Sportwagenbauer stürzten die Nordamerika-Verkäufe im Juni um 62 Prozent auf nur noch 1 072 Fahrzeuge.

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