Nervenkrieg um Karmann geht weiter

28.10.2009

Insolvenzverwalter Ottmar Hermann hat auch bis Dienstagabend (27.10.) keine Einigung mit Hauptschuldner Daimler erzielen können. Laut "Neuen Osnabrücker Zeitung" hat die Stuttgarter Nobelmarke mittlerweile ein Angebot für eine Gesamtlösung auf den Tisch gelegt. Dieses sei dem Insolvenzverwalter allerdings zu niedrig. Daimler schuldet Karmann aus laufenden und zurückliegenden Aufträgen eine zweistellige Millionensumme.

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Mit Berufung auf gut unterrichte Kreise berichtete die Zeitung, dass Daimler bereit sei, einen vergleichsweise geringen Teil der Forderung zu zahlen und dieses Angebot mit einer künftigen Zusammenarbeit zu verbinden. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden. Dem Osnabrücker Autozulieferer läuft währenddessen die Zeit davon. Sollten sich der Insolvenzverwalter und Daimler in dieser Woche nicht einigen können, droht Karmann wegen Zahlungsunfähigkeit zum 1.11. die Schließung.

Entscheidung in ein bis zwei Wochen

VW will nach Aussagen von Konzernchef Martin Winterkorn innerhalb der nächsten 1-2 Wochen eine Entscheidung zu seinem künftigen Engagement beim insolventen Auftragsfertiger Karmann fällen. "Wir sind in Niedersachsen sehr daran interessiert, dass Arbeitsplätze erhalten werden", sagte Winterkorn. Noch könne er keine Details der Gespräche offenbaren. "Wir wollen nichts sagen, was die Verhandlungen gefährden könnte", sagte er. "Lassen Sie uns das Thema mal nächste Woche diskutieren, dann wissen wir mehr. Wir würden heute nur falsche Hoffnungen wecken."

Aufsichtsratschef Ferdinand Piech deutete unterdessen an, dass später weitere Übernahmen folgen könnten. Neben Porsche seien auch MAN und Suzuki für VW interessante "waschechte Marken", sagte er. Auf die Frage, ob es für ihn noch weitere "echte Marken" gebe, sagte er "im Moment nicht".

Bei der Automesse IAA hatte Piech zu erkennen gegeben, dass er nach der Einigung auf eine Integration von Porsche als zehnte Marke das Wachstum von Volkswagen noch nicht als beendet ansehe. 12 Marken seien weiterhin eine Größenordnung, die ihm vorschwebe, hatte er erklärt.

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