Drei von vier in Europa verkauften Luxus-SUVs haben einen Dieselantrieb.
Porsche erwägt einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge den Verzicht auf ein bisher erfolgreiches Dieselmodell. Bei dem deutschen Autobauer werde offenbar darüber diskutiert, bei der Vorstellung eines neuen Modells des Geländewagens Cayenne Ende August auf die Dieselvariante zu verzichten, berichtete die "FAZ" am Dienstag. Dies werde für "wahrscheinlich befunden".
Offiziell laute der Plan bisher, eine solche Ausführung im kommenden Jahr auf den Markt zu bringen. Ein Porsche-Sprecher sagte der "FAZ": "Im Bezug auf den Diesel spielen wir verschiedene Szenarien durch". Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Seine Publikumsprämiere feiert der neue Cayenne im Rahmen der IAA in Frankfurt (14. bis 17. September).
Verkaufsstopp
Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte Ende Juli ein Cayenne-Modell wegen illegaler Abschalt-Software zur Senkung der Abgaswerte zurückgerufen und Neuwagen die Zulassung entzogen. Betroffen sind europaweit 22.000 Wagen des Modells Cayenne Drei-Liter TDI Euro 6. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt seit Anfang Juli wegen des Anfangsverdachts auf Betrug.
Beim Cayenne ist der Anteil der Modelle mit Dieselantrieb hoch: Im ersten Halbjahr wurden 73 Prozent der Cayenne in Europa mit Dieselmotor verkauft, in Deutschland sogar 82 Prozent, wie die "FAZ" berichtete. In den USA dagegen bietet die VW-Tochter den Cayenne mit Dieselantrieb nicht an.
Selbstzünder kommen von Audi
Insgesamt ist der Dieselanteil bei Porsche gering, er betrug im ersten Halbjahr laut Bericht nur 14 Prozent. Die Dieselmotoren baut das Unternehmen nicht selbst, sondern bezieht sie von der Schwester Audi.