Reilly zum neuen Opel-Chef bestellt

15.01.2010

Der angeschlagene Autobauer Opel will mit einem neuen Chef aus der Krise fahren. Hans Demant, der seit 2004 an der Spitze stand, trat am Freitag (15. Jänner) zurück. Der 59-Jährige bleibe jedoch im Konzern, teilte der Autohersteller in Rüsselsheim mit. Demant werde künftig dafür zuständig sein, die Produktrechte der Opel-Mutter General Motors (GM) zu überwachen - etwa im Zusammenhang mit Geschäftsallianzen, Partnerschaften oder Transaktionen. Diese Position wurde neu im GM-Konzern geschaffen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Die Nachfolge Demants als Geschäftsführer der Adam Opel GmbH hat unterdessen GM-Europa-Chef Nick Reilly übernommen. Der Aufsichtsrat des Rüsselsheimer Autobauers habe Reilly am Freitag zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Adam Opel GmbH ernannt, teilte das Unternehmen mit.

Reilly stellte zudem sein neues Management-Team vor. Die Opel-Geschäftsführung besteht demnach künftig aus sieben Mitgliedern.  Der Autobauer kämpft seit über einem Jahr ums Überleben. Bis Ende Jänner will Reilly ein Sanierungskonzept vorlegen. Das Konzept ist die Grundlage für Verhandlungen über Staatshilfen. GM hat den Bedarf auf 3,3 Mrd. Euro beziffert, rund 2,7 Milliarden sollen die Regierungen der Länder mit Opel-Standorten aufbringen.

Sanierungskonzept bis Ende Jänner

Der traditionsreiche Autobauer kämpft seit über einem Jahr ums Überleben. Bis Ende Jänner will Reilly ein Sanierungskonzept vorlegen. Das Konzept ist die Grundlage für Verhandlungen über Staatshilfen. GM hat den Bedarf auf 3,3 Mrd. Euro beziffert, rund 2,7 Mrd. Euro sollen nach den Vorstellungen von GM die Regierungen der Länder aufbringen, in denen Opel Standorte hat. In Deutschland hofft Opel auf Hilfe vom Bund sowie von den Ländern Hessen (Standort Rüsselsheim), Nordrhein-Westfalen (Bochum), Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern) und Thüringen (Eisenach).

GM hatte angekündigt, im Zuge der Opel-Sanierung in Europa bis zu 9.000 Stellen zu streichen, einen Großteil davon in Deutschland. Von der Belegschaft verlangt der Konzern über Lohnverzicht einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Mio. Euro. Die Arbeitnehmer sind prinzipiell zu Zugeständnissen bereit, haben diese aber an einen Forderungskatalog geknüpft.

Wirtschaftlich geht es nach Reillys Prognose mit Opel frühestens 2011 wieder bergauf. Er sei zuversichtlich, dass Opel dann profitabel sein könne. Im laufenden Jahr werde Opel die Krise auf dem westeuropäischen Automarkt nochmals zu spüren bekommen. 2009 verkauften Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall rund 1,2 Mio. Autos nach 1,4 Mio. im Jahr zuvor.

Zur Vollversion des Artikels