Schweizer Bahn 2009 wieder mit schwarzen Zahlen

16.04.2010

Die Schweizer Bahn SBB hat 2009 erneut schwarze Zahlen geschrieben. Mit 369,5 Mio. Franken (258 Mio. Euro) fiel der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr um 44,8 Mio. Franken höher aus. Maßgeblich beeinflusst wurde das Ergebnis durch den Erlös von 239,3 Mio. Franken aus Immobilienverkäufen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Ohne diese einmaligen Erlöse aus Anlageverkäufen wäre das operative Ergebnis mit 122,8 Mio. Franken um 38,4 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr, wie die SBB am Freitag mitteilte. Deutlich unter den Vorjahresergebnissen blieben SBB Cargo und SBB Infrastruktur.

SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi sprach bei einer Pressekonferenz in Zürich von einem "guten Geschäftsjahr". Die SBB habe die Krise gespürt, aber sich mit einer frühzeitigen Anpassung der Kapazitäten und einem flexiblen Einstellungsstopp gut darauf vorbereitet. Die hochgesteckten Ziele seien im Wesentlichen erreicht worden.

Im Personenverkehr verbesserte sich das Ergebnis um 3,8 auf 280,6 Mio. Franken. Insgesamt wurden 327,5 Mio. Reisende befördert. Das sind 1,5 % mehr als im Vorjahr. 2009 reisten täglich 900.000 Personen mit der SBB.

Die Wirtschaftskrise spürte SBB Cargo. Die Transporterlöse im internationalen Geschäft nahmen um 15 %, jene im Inland um 9 % ab. Insgesamt fuhr SBB Cargo 2009 einen Verlust von 62,5 Mio. (Vorjahr: 29,9 Mio.) Franken ein.

SBB Infrastruktur verzeichnete nach einem Gewinn von 30,4 Mio. Franken im Vorjahr ein Defizit von 6,5 Mio. Franken. Zwar nahm die Zahl der verkauften Trassenkilometer danke zusätzlicher Angebote im Fernverkehr sowie bei der Zürcher S-Bahn um 1,8 % zu. Der gleichzeitige Rückgang schwerer Güterzüge führte jedoch zu Mindereinnahmen beim Trassenverkauf.

Wie in den letzten Jahren konnte die SBB auch 2009 ihre Investitionen nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren. Mit 260,7 Mio. Franken erhöhte sich die Verschuldung jedoch deutlich weniger als im Vorjahr (505,4 Mio. Franken). Grund dafür war, dass einige gewichtige Investitionen auf die kommenden Jahre verschoben wurden.

Die Subventionen des Bundes beliefen sich im vergangenen Jahr auf 2,57 Mrd. Franken. Das sind 123,8 Mio. Franken mehr als im Vorjahr. Darin inbegriffen sind 150 Mio. Franken, die der Bund der SBB im Rahmen des Konjunkturprogramms 2009 zur Verfügung stellte.

Zur Vollversion des Artikels