Unternehmensberater werben um KMU

06.07.2009

Die Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT) in der Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) wirbt um die kleinen und mittleren Unternehmen. Diese setzten der Wirtschaftskrise statt einer gesamthaften Strategie meist nur Einzelaktivitäten entgegen, wie eine aktuelle Umfrage unter 212 Betrieben ergab.

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Eine externe Beratung werde häufig aus Kostengründen nicht in Betracht gezogen. Förderungsmöglichkeiten seitens des Landes und der WKV seien zu wenig bekannt, hier wolle man künftig mehr informieren, so UBIT-Fachgruppenobmann Christian Bickel. Vielen Betrieben sei sehr wohl klar, dass sie sich jetzt verstärkt am Markt einbringen müssten, erklärte Bickel. Die Situation stellt sich laut der Umfrage sehr unterschiedlich dar: Für 34 Prozent war im Juni 2009 noch keine Erholung bei Aufträgen, Auslastung und Nachfrage in Sicht, bei 25 Prozent der Firmen scheint die Krise dagegen noch gar nicht angekommen zu sein. Seit Herbst haben jedenfalls die Hälfte der Befragten Maßnahmen zur Unternehmenssicherung gesetzt, vor allem durch Kostensenkungen, den Ausbau von Vertriebsaktivitäten und im Bereich Personal.

Der Großteil der Betriebe setzt laut der Umfrage bei der Strategieentwicklung auf hausinterne Ressourcen, meist ist der Chef verantwortlich. Nur 28 Prozent gaben an, schon einmal mit einem Berater zusammengearbeitet zu haben. Die Unternehmensberater in der WKV orten hier die Gefahr einer "Betriebsblindheit". Viele KMU-Chefs seien "im Alltag gefangen" und hätten keine Zeit, sich strategische Korrekturen bei wirtschaftlichen Problemen zu überlegen. Dazu komme der schlechte Ruf der Branche, weil die Berater oft zu spät engagiert würden und dann auch keine Rettung mehr ermöglichen könnten. "Ein Brandschutz ist aber besser als die Feuerwehr", warb Bickel für eine frühzeitige Einbindung.

Viele Unternehmer wüssten zudem zu wenig über die Fördermöglichkeiten Bescheid. So biete etwa das Land Vorarlberg eine Beratungsunterstützung, daneben gebe es eine Beratungs- und Bildungskostenförderung für Jungunternehmer. Ebenfalls unterstützt würden Aktivitäten und Kooperationen im Forschungs- und Entwicklungsbereich. "Das wird alles viel zu wenig genützt", so Bickel. Die Studienergebnisse sehe man als Auftrag, hier mehr zu informieren.

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