Die Automobilkrise in den USA hat ein weiteres Opfer gefordert. Der US-Autozulieferer Lear meldete Insolvenz an. Es sei Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt worden, teilte der Hersteller von Autositzen und Fahrzeugelektronik am 7. Juli mit.
Erst am Vortag hatte Lear einen Restrukturierungsplan veröffentlicht. Demnach will das Unternehmen seine Schuldenlast von 3,6 Mrd. Dollar (2,59 Mrd. Euro) durch eine Einigung mit seinen Gläubigern abbauen.
Der Autozulieferer will nach eigenen Angaben nur 60 Tage unter Gläubigerschutz arbeiten. Von der Insolvenz seien die Betriebe außerhalb der USA und Kanadas nicht betroffen.
Im vergangenen Jahr machte Lear einen Umsatz von 13,6 Mrd. Dollar und war dabei zu fast 80 Prozent von Kunden wie den inzwischen selbst insolventen US-Autoriesen General Motors und dessen Rivalen Ford abhängig. Im März griff die US-Regierung der angeschlagenen Zulieferer-Branche mit Hilfen von insgesamt 5 Mrd. Dollar unter die Arme. Die Forderung nach weiteren Hilfen wies sie allerdings unlängst ab. Lear ist der größte US-Autozulieferer, der bisher Insolvenz anmelden musste.