In der Simmeringer Hauptstraße werden künftig nicht nur Garnituren der Wr. Linien repariert, auch die Werkstätte selbst wird überholt.
Insgesamt 163 Mio. Euro investieren die Verkehrsbetriebe, um das 264.000 Quadratmeter große Areal auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Die bei laufendem Betrieb durchgeführten Umbauarbeiten sollen bis 2013 dauern.
Eröffnet wurde die Halle, die unweit des Zentralfriedhofs liegt, am 29. Mai 1974. Nach 35 Jahren sei nun eine Auf- bzw. Umrüstung fällig, da inzwischen beispielsweise Niederflurbusse und -straßenbahnen eingeführt sowie geänderte Arbeitnehmerschutzbestimmungen in Kraft getreten seien, hieß es am Dienstag (6.10.) beim Spatenstich, bei dem unter anderen Bürgermeister Michael Häupl und seine Vize Renate Brauner zum Presslufthammer griffen.
Eines der kostenintensivsten Vorhaben ist die zusätzliche Absicherung der 104 Stützen der Hallenkonstruktion. Diese müsse gemäß heutigen Vorschriften erdbebensicher gemacht werden, hieß es. Zu diesem Zweck werden - abhängig von der Bodenbeschaffenheit - bis zu vier Tragepfähle rund sieben Meter ins Erdreich geführt, was auch Umbauten der Kellergeschoße nötig macht.
Für die immer stärker eingesetzten Niederflurbims werden 16 neue "Universalhebestände" gebaut, welche aber auch für Servicearbeiten bei älteren Garnituren geeignet sind. Eine neue Haustechnikzentrale soll Energiesparen helfen. Zudem wird der Brandschutz etwa mittels höherer Wände, die ein Übergreifen der Flammen auf andere Hallenbereiche verhindern sollen, verbessert. Brandmelde- und Sprinkleranlagen werden überdies eingebaut.
Auch die 760 in der Hauptwerkstätte beschäftigten Mitarbeiter sollen - abseits der erneuerten Sicherheitsvorkehrungen - vom Umbau profitieren. Sie erhalten neue Sanitär- und Umkleidebereiche. In Simmering werden insgesamt 130 U-Bahn-Züge, 526 Straßenbahngarnituren und 478 Autobusse der Wiener Linien regelmäßig gewartet.