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AutoScout24 könnte verkauft werden

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Mutter-Firma Scout24 prüft "strategische Alternativen" für die Auto-Plattform.

Scout24-Chef Tobias Hartmann kann sich einen Verkauf des Automobil-Anzeigenportals AutoScout24 vorstellen. "Mit dem Ziel, langfristigen Wert für alle unsere Aktionäre zu schaffen, haben wir eine Prüfung der strategischen Alternativen für AutoScout24 angestoßen", sagte Hartmann am Dienstag in München.

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters präzisierte er, das schließe einen möglichen Verkauf oder eine Abspaltung (Spin-off) ein. Eilig habe es Scout24 mit einer Entscheidung vor dem Hintergrund eines kräftigen Wachstums nicht: "AutoScout24 hat schließlich kein Verderblichkeitsdatum." Erste Ergebnisse der Prüfung sollen Ende November vorliegen.

Elliott als neuer Eigentümer?

Hartmann geht damit auf den aktivistischen Investor Elliott zu, der mehr als sieben Prozent an Scout24 hält und eine Trennung von AutoScout24 gefordert hatte. Der Vorstandschef hatte bereits im Juli angekündigt, den Konzern in die beiden Säulen ImmobilienScout24 und  AutoScout24  zu gliedern und die Vermittlung von Häusern und Wohnungen sowie von Autos stärker voneinander zu trennen. "Damit steigern wir die operative Effizienz und erreichen eine größere Flexibilität bei der Verfolgung verschiedener strategischer Optionen für die beiden Kerngeschäftsfelder AutoScout24 und ImmobilienScout24."

Hartmann will die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) damit binnen zwei Jahren auf bis zu 57 Prozent steigern, wie er zu Reuters sagte. "Mit Hilfe unserer neuen Strategie sehen wir die Chance, die operative Marge bis 2021 um weitere 200 bis 300 Basispunkte nach oben zu schrauben." Für 2019 werden 52 bis 54 Prozent angepeilt.

Immo-Portal viel profitabler

ImmobilienScout ist deutlich profitabler als AutoScout24 und - anders als die Schwestergesellschaft - auch in Deutschland die Nummer eins. AutoScout24 sieht sich zwar in Europa als führend, hinkt im Inland aber hinter mobile.de her. Zuletzt hatte Scout24 auch Chancen auf Zukäufe für die Autosparte ausgelotet, doch um einen möglichen Verkauf von mobile.de durch dessen Eigentümer Ebay ist es ruhig geworden. "Was Zukäufe angeht, gibt es im Markt derzeit nicht vieles, was wirklich passt", räumte Hartmann ein. Zu einem Interesse von Axel Springer und dem Gebrauchtwagen-Portal Auto1 an AutoScout24 wollte er sich nicht äußern.

Elliott Capital Advisors fordert von Scout24 außerdem eine deutliche Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms auf mehr als eine Milliarde Euro. Hartmann wollte sich dazu nicht äußern. Die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie hielt sich mit 52,50 Euro am Dienstag in der Nähe ihres Höchststandes. Elliott hält einen Anstieg auf 65 Euro für möglich, wenn der Vorstand den Forderungen folgt. "Unsere Vorstellungen und die unserer Investoren liegen nicht weit auseinander", sagte Hartmann zu Reuters.

AutoScout24-Mutter sieht sich auf Kurs

Operativ sieht sich Scout24 auf Kurs. Der Umsatz soll 2019 wie geplant um 15 bis 17 Prozent steigen, in den ersten sechs Monaten wuchs er um 20 Prozent auf 301 Mio. Euro. Die Ebitda-Marge aus dem gewöhnlichen Geschäft lag bei 51,2 (Vorjahr bereinigt: 50,8) Prozent. Der Nettogewinn schrumpfte allerdings wegen der Übernahme des defizitären Kreditvermittlers Finanzcheck.de und Kosten für Aktien-Boni um 22 Prozent auf 52,1 Mio. Euro.

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