Dennoch gibt es laut KSV Perspektiven für Fortbestand des Unternehmens.
Der Sanierungsplan für den Traditions-Textilbetrieb Backhausen ist gescheitert, gab der Gläubigerschutzverband KSV1870 am Mittwoch in einer knappen Aussendung bekannt. Über das Unternehmen wird nun der Konkurs eröffnet. Eine Einigung mit der Hypothekargläubigerin (Hypo Niederösterreich, Anm.) sei nicht möglich gewesen. Der Gläubigerausschuss werde morgen eine Sitzung abhalten, in der über das weitere Schicksal zu entscheiden sein wird, heißt es. Trotz Scheiterns des Sanierungsplans sind nach Einschätzung des KSV "durchaus Perspektiven für den Fortbestand des Unternehmens gegeben".
Medienberichten zufolge wollen der indische Seidenfabrikant Chamundi Silks und die österreichische Sanierungsgesellschaft Value Management Services (VMS) die Mehrheit an Backhausen übernehmen. Firmenchef Reinhard Backhausen war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
"Al-Jaber-Opfer"
Backhausen musste im Oktober das Insolvenzverfahren eröffnen, weil der Investor Mohamed Bin Issa Al Jaber die letzte Frist zur Begleichung von 2,85 Mio. Euro verstreichen ließ. Kurz zuvor kündigte Al Jaber noch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Backhausen-Brüdern den Einstieg beim Textilbetrieb an und betonte, dass ihm die Rettung des Unternehmens ein persönliches Anliegen sei.
Ende Oktober wurde die Eigenverwaltung im Sanierungsverfahren zurückgelegt. Fortan übernahm Sanierungsverwalter Wolfgang Mayrhofer das Ruder. Nun ist auch das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, das eine Quote für die Gläubiger von 20 Prozent vorsah, gescheitert.