Reise-Chaos in Deutschland

Bahn-Streik: Ausfälle auch in Österreich

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Lokführer-Streik in Deutschland dauert noch bis Montag.

In Deutschland hat am Samstag ein zweitägiger Lokführerstreik begonnen. Betroffen waren laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Zu Zugausfällen und Verspätungen kommt es auch in Österreich.

Ausfälle und Verspätungen in Österreich

Laut dem ÖBB-Internetportal fällt etwa der ICE 209 mit Ziel Innsbruck zwischen Hamburg-Altona und Leipzig Hauptbahnhof aus, die Züge EC 390/391 (Linz - Frankfurt) verkehren nur bis/ab Bahnhof Salzburg. Keine Fahrten gibt es zwischen Salzburg und Frankfurt bzw. Salzburg und Karlsruhe.

Im Streikzeitraum entfallen die Kurswagen Hamburg-Wien (EN 490/491), beim Nachtzug Wien West-Berlin über Tschechien werden die Kurswagen (60406 bzw. 60477) nur bis/ab Dresden geführt. Auch am Montag, 20. Oktober, ist in den Morgenstunden laut ÖBB mit Verspätungen der Züge aus Deutschland sowie mit Zugausfällen und Verspätungen im innerdeutschen Reisezugverkehr zu rechnen.

Wenige Stunden nach Beginn des Deutschland-weiten Streiks fuhren nach Angaben der Deutschen Bahn rund 30 Prozent der Fernzüge. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, lief auch bei der Regional- und S-Bahn der Notverkehr gut an. Der Güterverkehr sei jedoch stark eingeschränkt. Ziel sei es, mit dem Ersatzfahrplan mindestens ein Drittel der Züge auf die Schiene zu bringen.

Streik dauert bis Montag
Der Streik, der sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr erst Montag früh um 4.00 Uhr enden soll, trifft deutsche Bahnkunden diesmal besonders hart. In sieben Bundesländern beginnen an diesem Wochenende die Herbstferien, in zwei enden sie, darunter Nordrhein-Westfalen. Für gestrandete Reisende stellte die Bahn eigenen Angaben zufolge Hotelzüge in Hamburg, Berlin, Frankfurt und München bereit.

"Scheinangebot"
Das Unternehmen hatte der Gewerkschaft am Freitag ein Angebot vorgelegt, das für die Lokführer eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt fünf Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 30 Monaten vorsieht. Die Bahn bekräftigte, auch über andere Berufsgruppen mit der Lokführergewerkschaft GDL sprechen zu wollen.

GDL-Chef Claus Weselsky sprach am Freitagabend von einem "Scheinangebot", mit dem die Solidarität unter den GDL-Mitgliedern ausgehebelt werden solle. Es sei nicht geeignet, in Verhandlungen einzusteigen. Das Bahn-Angebot erfüllt nicht die Kernforderung der GDL, bei Tarifgesprächen für das gesamte Zugpersonal verhandeln zu können.

Bahn-Vorstand Ulrich Weber kritisierte den Streikaufruf der Lokführergewerkschaft scharf. "So kurzfristig und in dieser Dimension sind die Streiks völlig verantwortungslos und an der Grenze zur Irrationalität", sagte der Manager der "Bild"-Zeitung (Samstag-Ausgabe). Am Freitag hatte die Bahn der GDL vorgeworfen, Amok zu laufen.

Busse profitieren
Von dem zweitägigen Streik profitieren im Fernverkehr vor allem Busse. Bereits am Freitag hatte die Nachfrage die Kapazitäten von Fernbus-Anbietern weit überschritten. MeinFernbus verzeichnete etwa eine Verdreifachung der Buchungen. Auf Omnibusbahnhöfen in ganz Deutschland herrschte Samstag früh reger Andrang.
 

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