Die anhaltende Rezession hat dem italienischen Geldhaus Banco Popolare einen überraschend hohen Verlust eingebrockt. Der Fehlbetrag für 2012 werde unter dem Strich bei 330 Mio. Euro liegen, hatte die Bank am Montagabend mitgeteilt.
Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Minus von 46 Mio. Euro gerechnet. An der Börse verloren die Aktien des genossenschaftlichen Kreditinstituts am Dienstag zeitweise rund fünf Prozent.
Die viertgrößte Bank des Landes musste im Schlussquartal 2012 ihre Risikovorsorge für faule Kredite deutlich aufstocken. Zudem gibt es Probleme mit der Beteiligung an Agos-Ducato, einem Spezialisten für Verbraucherkredite, an dem die französische Bank Credit Agricole die Mehrheit hält. Hier dürfte im vierten Quartal ein unerwartet hoher Verlust angefallen sein.
Die Rezession in Italien hat viele Banken des Landes bereits in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweile summieren sich die faulen Kredite in der Branche auf satte 125 Mrd. Euro. Zudem sind Banken wie UniCredit und Intesa sehr stark in italienischen Staatsanleihen engagiert, was ein Problem werden könnte, wenn die Schuldenkrise erneut eskalieren sollte.