Osttöchter und Griechenland-Bonds kosteten die Bank eine Milliarde Euro.
Trotz hoher Griechenland-Wertberichtigungen und teurer Abschreibungen auf Tochterbanken (Ukraine, Kasachstan, Russland) über 1 Mrd. Euro ist das Jahr 2011 für die Bank Austria mit einem Gewinn ausgeklungen. Gestern Nachmittag hatte die italienische Mutter UniCredit einen riesigen Konzernverlust von 9,2 Mrd. Euro bekanntgegeben.
Der Nettogewinn nach Steuern lag bei der Bank Austria im Gesamtjahr 2011 bei 209 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr 709 Mio. Euro verdient worden waren. Das teilte die Bank in Wien am Mittwoch mit. Sie ist bei UniCredit als Subholding für Österreich und Osteuropa zuständig.
Somit war nach dem 4. Quartal ein vorheriger Quartalsverlust von mehr als 600 Mio. Euro aus dem 3. Quartal - in dem der allergrößte Teil der Abschreibungen angefallen war - wieder wettgemacht. Nach neun Monaten hatte die Bank Austria einen kleinen Gewinn von gerade noch 4,5 Mio. Euro ausgewiesen.
Solide Aufstellung
Für Bankchef Willibald Cernko sind die 209 Mio. Euro Jahres-Nettogewinn trotz außergewöhnlicher Belastungen von gut 1,2 Mrd. Euro 2011 ein Beweis für die solide Aufstellung und hohe Risikotragfähigkeit des Geschäftsmodells, wie er in einer Mitteilung zur Bilanzpressekonferenz schrieb. "Nicht ohne Stolz können wir daher vier Jahre nach der Lehman-Krise sagen, dass wir die einzige Großbank des Landes sind, die auf Jahresbasis weder Verluste geschrieben hat noch Staatshilfe in Anspruch nehmen musste".
Das Betriebsergebnis nach Kreditrisiko stieg um 12,8 Prozent auf 1,73 Mrd. Euro. Die Kreditrisikokosten selbst sanken um mehr als ein Viertel auf 1,352 Mrd. Euro.
Dieser Betriebsgewinn wurde freilich durch "nicht-operative" Aufwendungen massiv geschmälert: So musste der Bestand an griechischen Staatsanleihen (ursprünglich 509 Mio. Euro) um 78 Prozent abgewertet wurden. Die Wertkorrekturen beliefen sich hier auf 396 Mio. Euro.
"Substanzielle Firmenwertabschreibungen"
Es gab - im Vorfeld der heuer im Jänner durchgezogenen UniCredit-Kapitalerhöhung - "substanzielle" Firmenwertabschreibungen von Bank Austria-Töchtern im Osten: Weil die Geschäfte in Kasachstan (ATF Bank) und der Ukraine (Ukrsotsbank) schlechter liefen als im Plan, wurde dort eine Korrektur der Firmenwerte von 350 bzw. 329 Mio. Euro nötig. Damit steht die ATF Bank nur noch mit 129 Mio. Euro Firmenwert in der Bank Austria-Bilanz, die Ukraine-Bank mit 168 Mio. Euro.