Ein Unternehmer aus Niederösterreich bekam von seiner Hausbank einen Brief, dass ab 1. Dezember ein 'monatliches Verwahrentgelt' in Höhe von 0,5 % eingehoben wird.
Niederösterreich. Ein niederösterreichischer Unternehmer habe von seiner Hausbank einen Brief zugesendet bekommen (siehe Faksimile weiter unten), in dem das Institut erklärt, ab dem 1. Dezember bei allen Geschäftskonten, auf Guthaben ab 15.001 Euro, ein sogenanntes "monatliches Verwahrentgelt" in Höhe von 0,5 % einzuheben. Die Bank argumentiert mit der Geldpolitik der EZB: "Die mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank verbundenen Kosten machen es aber auch für uns notwendig, für Guthaben auf Geschäftskonten ein Verwahrentgelt einzuführen."
"Das ist völliger Irrsinn!" kommentiert der Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft, Matthias Krenn, der den Fall öffentlich machte. So seien "sogar kleine Unternehmen, die mit Wareneinsatz, wenigen Angestellten oder Subunternehmen arbeiten würden" betroffen, schreibt er in einer Aussendung. "Einerseits sollen Unternehmen Eigenkapital aufbauen und ihre Liquidität sichern, andererseits kommt dann die Bank daher und bestraft die Betriebe dafür. Das ist absurd!" kritisiert Krenn.
Krenn: "Der Staat muss hier regulieren"
Sich auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auszureden reiche nicht, schreibt Krenn und fügt seine Forderung hinzu: "Der Staat muss hier in der Sekunde reagieren und regulieren." Krenn: "Die Bundesregierung kann jetzt zeigen, wem sie sich mehr verpflichtet fühlt: der Europäischen Zentralbank oder den heimischen Betrieben und Arbeitnehmern."