Vor dem Jahreswechsel decken sich die angeschlagenen Banken des Euroraums bei der EZB massiv mit Liquidität ein. Die eintägigen Ausleihungen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) legten am Freitag kräftig zu und stiegen auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.
Vor dem Jahreswechsel sprangen sie um 13 Mrd. auf 17,3 Mrd. Euro, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Damit liegen die sogenannten "Übernacht-Ausleihungen" so hoch wie zuletzt im Juni 2009.
Die eintägigen Einlagen der Banken bei der EZB näherten sich unterdessen wieder ihrem Rekordwert vom Mittwoch bei 452 Mrd. Euro. Von Donnerstag auf Freitag stiegen sie um 9,1 Mrd. auf 445,7 Mrd. Euro.
Die eintägigen Ausleihungen und Einlagen der Banken bei der EZB sind ein Gradmesser für das Misstrauen der Institute untereinander, obwohl ein hoher Wert kurz vor dem Jahreswechsel nicht ungewöhnlich ist.