Atempause für den Betreiber des Unglücksreaktors von Fukushima: Der einst größte asiatische Versorger Tepco kann nach Informationen von Insidern mit Krediten seiner Banken in Milliardenhöhe rechnen.
Die Gläubigerbanken stünden bereit, dem durch die Atomkatastrophe von 2011 in die Verlustzone geratenen japanischen Unternehmen im Dezember umgerechnet knapp 3,8 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen, verlautete am Montag aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen. Zudem gelang es Tepco den Insidern zufolge, bestehende Kredite um zwei Monate zu verlängern.
Eigentlich im Oktober fällige Verbindlichkeiten müssten nun erst später bedient werden, sagte ein Insider. Damit hat sich das Unternehmen etwas Luft verschafft, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Am Freitag hatte Tepco die Behörden um Erlaubnis gebeten, wieder Atomstrom produzieren zu dürfen. Nach der Atomkatastrophe vom März 2011 wurden alle 50 japanischen Kernkraftwerke vom Netz genommen, in der Zwischenzeit produzierten lediglich zwei Meiler zeitweise Strom.
Der Antrag von Tepco bezieht sich auf das weltgrößte Kernkraftwerk Kashiwazaki Kariwa, zwei der dortigen sieben Reaktoren will Tepco wieder hochfahren. Ob und wann es dazu kommt, ist zwar nach derzeitigem Stand unklar. Investoren und Banken verstehen den Antrag aber als wichtigen Schritt auf dem Weg zurück zu einer gewissen Normalität bei Tepco.