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Bank Austria: Stimmung aufgehellt, milde Rezession zum Jahreswechsel

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Die Konjunkturstimmung in Österreich hat sich zu Jahresbeginn spürbar aufgehellt.

Gegenüber dem Dezember ist der Bank-Austria-Konjunkturindikator im Jänner um einen Punkt gestiegen, das entspricht der stärksten monatlichen Verbesserung seit eineinhalb Jahren. Der Wert von Minus 1,4 Punkten deutet aber immer noch auf eine leicht rückläufige Wirtschaftsentwicklung hin, wie die Bank Austria am Mittwoch mitteilte.

Setzt sich der Trend vom Jahresbeginn weiter fort, wird die österreichische Wirtschaft im ersten Quartal heuer deutlich weniger stark zurückgehen als noch zum Jahresende, schreiben die Bank-Austria-Ökonomen. Die erwartete Rezession über die Wintermonate dürfte damit nur sehr mild ausfallen. Mit der Abschwächung der Inflation ließen auch die Belastungen für Konsum und Investitionen allmählich nach und eine Erholung der österreichischen Wirtschaft könne einsetzen.

Die Industriestimmung hat sich im Jänner bis auf den Bau in allen Wirtschaftsbereichen aufgehellt. Insbesondere im Dienstleistungssektor seien die Geschäftserwartungen deutlich angestiegen, unterstützt durch den Rückenwind der erholten Verbraucherstimmung. Damit verbesserte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor bereits den dritten Monat in Folge und erreichte beinahe den langjährigen Durchschnittswert. Ein guter Start in die Wintersaison gab der Tourismusbranche weiteren Auftrieb, auch die Geschäfte im Handel liefen besser als zuvor erwartet. In der Bauwirtschaft hingegen drückten weniger volle Auftragsbücher, insbesondere im Wohnbau, die Stimmung. Insgesamt liegt die Industriestimmung weiterhin im pessimistischen Bereich. Das nachlassende Neugeschäft und Sorgen über die Konkurrenzfähigkeit im Exportgeschäft trüben das Bild.

"Nach dem schwachen Start ins Jahr 2023 sind die Aussichten auf eine Erholung ab dem Frühjahr sehr gut, doch das Wachstumstempo wird voraussichtlich niedrig bleiben", so Bank-Austria-Ökonom Walter Puschedl. "Der zähe Rückgang der Inflation und die veränderten Finanzierungsbedingungen nach der Verschärfung der Geldpolitik durch die EZB werden das Aufschwungstempo belasten. Im Gesamtjahr 2023 erwarten wir daher weiterhin nur eine Stagnation der österreichischen Wirtschaft bei einem BIP-Anstieg von 0,3 Prozent." Für 2024 erwarten die Ökonomen mehr Tempo bei der Erholung und ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent. Entscheidend dabei werde vor allem die Entwicklung des privaten Konsums sein.

Nach dem deutlichen Anstieg der Teuerung zu Jahresbeginn dürfte nun laut den Ökonomen der Höhepunkt der Inflation erreicht sein. Im Jahresdurchschnitt 2023 gehen die Ökonomen von einer Inflation von 6,5 Prozent aus, für 2024 erwarten sie eine Verringerung der Inflation auf durchschnittlich 3 Prozent.

Die Europäische Zentralbank werde die geldpolitischen Zügel im laufenden Jahr noch etwas weiter anziehen, der Höhepunkt werde aber Mitte 2023 erreicht sein, erwartet Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Für 2024 rechnet er schließlich mit einer Wende in der europäischen Geldpolitik.
 

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