Ab 1. November wird der digitale Euro von der Europäischen Zentralbank getestet.
Digitaler Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat grünes Licht für die nächsten Schritte hin zu einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung gegeben. Ab 1. November startet die Probephase, wo die IT-Infrastruktur geprüft wird.
Die digitalen Version des Euro soll eine Alternative zu Paypal, Apple Pay oder Bitcoin sein.
Bargeld. Das Bargeld ablösen wird er nicht, versichert die EZB. Die Probephase dauert 2 Jahre, erst 2025 wird der Digi-Euro richtig da sein. Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel dauert es sogar noch fünf Jahre bis zum Digitalen Euro.
Nutzer des digitalen Euro werden diesen in einer digitalen Geldbörse, der sogenannten Wallet am Smartphone, haben. Weitere Optionen wie Karten könnten später hinzukommen. Verbraucher können so direkt zahlen, ohne Bank oder Paypal als Intermediär.
Konto bei der EZB. Menschen, die mit dem digitalen Euro zahlen, sollen direkt ein Konto bei der EZB haben.
Offline. Wie beim Bargeld soll mit dem digitalen Euro auch offline eine Zahlung möglich sein. Die EZB arbeitet daran, dass keine Internetverbindung bestehen muss, um digitale Euros von Gerät zu Gerät zu übertragen.
Wer verteilt das Geld? Der Plan der EU-Kommission sieht vor, dass Banken und weitere Zahlungsdienstleister bei der Eröffnung von Digitaler-Euro-Konten helfen. Dann kann die Wallet mit dem Digi-Euro aufgeladen werden.
Obergrenze von 3.000 Euro. Derzeit heißt es, dass maximal 3.000 Euro in digitaler Form auf die Wallet geladen werden dürfen. Das soll verhindern, dass Menschen im Euroraum all ihr Geld auf ihr Konto legen und es von den Geschäftsbanken abziehen, die dieses Kapital zur Refinanzierung brauchen.
Zinsen soll es keine geben. Der digitale Euro sei rein zum raschen Bezahlen gedacht.
Politische Überlegung: Unabhängigkeit von den USA. Da die digitale Version des Euro eine Alternative zu Paypal, Apple Pay etc sein soll, will die EZB so den US-amerikanischen Zahlungsanbietern zum Teil die Kontrolle über das Geld der Euronutzer entreißen.
Kritik. Die Banken befürchten, dass sie die Kosten für die Erstellung der Infrastruktur des Digitalen Euros alleine stemmen müssen. Andere Kritiker befürchten einen gläsernen Menschen, für den Fall dass die EZB alle Zahlungen nachverfolgen könnte.
Gesetzesvorlage. Ende Juni hat die EU-Kommission folgende Gesetzesvorlage skizziert: Der digitale Euro soll gesetzliches Zahlungsmittel werden, Scheine und Münzen aber nicht ersetzen. Die EU-Kommission will per Gesetz sicherstellen, dass Bargeld weiterhin akzeptiert wird und verfügbar bleibt.