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Raiffeisen prüft jetzt Ausstieg aus Russland-Geschäft

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Für die Raiffeisen Bank International (RBI) spitzt sich die Lage in Russland immer weiter zu. Das Institut prüft nun "alle Optionen" - bis hin zum Ausstieg, so Bankchef Johann Strobl.

Die RBI ist in Russland stark engagiert und hatte zu Beginn des Ukraine-Kriegs betont, dass ein Ausstieg aus dem dortigen Markt nicht zur Diskussion stehe. Angesichts der eskalierenden Situation hat sich das nun geändert.

"Noch nie dagewesene Situation"

„Diese noch nie dagewesene Situation veranlasst die RBI, ihre Position in Russland zu überdenken. Wir prüfen daher alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland“, sagte RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl am Donnerstag in einer Aussendung.. 

Die RBI und ihre Töchter würden weiterhin "in Übereinstimmung mit den lokalen und internationalen Sanktionsgesetzen" agieren. Zudem wies die Bank darauf hin, dass die Töchter eigenfinanziert und gut kapitalisiert seien.

Drittel des Nettogewinns aus Russland

Die RBI ist in Russland stark investiert. Das Geschäft in dem Land machte zuletzt fast ein Drittel des Nettogewinns der Gruppe aus. 

In der gesamten Region "Osteuropa", die Russland, Weißrussland und die Ukraine umfasst, hat die RBI laut Geschäftsbericht für 2021 rund 600 Mio. Euro Gewinn gemacht. Das entspricht knapp der Hälfte des im Vorjahr erzielten Konzerngewinns von 1,37 Mrd. Euro.

Zudem hat die RBI in Russland 2,4 Mrd. Euro an Eigenkapital stecken. Das Kreditvolumen liegt bei 11,6 Mrd. Euro, davon sind in etwa 473 Mio. Euro von den Sanktionen gegen Russland betroffen. Das Gesamtexposure liegt bei 22,9 Mrd. Euro. In Russland hat die RBI derzeit rund 9.000 Mitarbeiter.

Unsicher, wie Ukraine-Geschäft weitergeht

Wie es mit dem Geschäft in der Ukraine weitergeht, dazu wollte sich die Bank heute noch nicht äußern. Die Filialen seien dort "on und off, wo es die Situation zulässt" noch offen, sagte eine Sprecherin. Insgesamt beschäftigt die RBI 6.600 Mitarbeiter in der Ukraine, nicht alle seien aber mehr im Land, einige würden mittlerweile auch von anderen Ländern aus arbeiten. Das Exposure der RBI in der Ukraine liegt bei 4,4 Mrd. Euro. Das Kreditvolumen beläuft sich auf 2,2 Mrd. Euro und das Eigenkapital auf 320 Mio. Euro.

Für die RBI-Aktie ging es am Donnerstag an der Wiener Börse weiter bergab. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund die Hälfte seines Werts verloren,
 


 

 
 

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