Den Aktionären der angeschlagenen spanischen Sparkasse Bankia droht der Totalverlust. Der Bankenrettungsfonds FROB hat den aktuellen Unternehmenswert von Bankia am Mittwochabend auf minus 4,2 Mrd. Euro beziffert, ihre Muttergesellschaft BFA ist sogar minus 10,4 Mrd. Euro wert. Bankia darf Anfang des Jahres mit einer Kapitalspritze von 18 Mrd. Euro aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) rechnen.
Doch die Anteilseigner profitieren davon nicht - im Gegenteil: Die Aktien werden durch den folgenden Kapitalschnitt praktisch wertlos. "Man kann noch nicht genau sagen, wie viel die Bankia-Aktionäre verlieren, aber der Verwässerungseffekt wird stark sein, sogar sehr stark", so eine Person aus dem Umfeld der spanischen Notenbank.
Dabei haben die Bankia-Aktionäre bereits 80 Prozent ihres Einsatzes verloren, wenn sie die Papiere beim Börsengang Mitte 2011 gezeichnet haben. Bankia gehört zu den vier spanischen Banken, die mit Hilfe von 37 Mrd. Euro an EU-Mitteln gerettet werden sollen.
Bankia war aus dem Zusammenschluss von sieben Sparkassen 2010 entstanden. Im Zuge der Rettung müssen 6.000 Beschäftigte allein bei Bankia gehen, mehr als ein Viertel der Belegschaft, Milliardensummen werden in eine Bad Bank ausgelagert.