Die britische Bank Barclays muss weitere Millionen für Entschädigungszahlungen wegen falscher Beratung ihrer Kunden zur Seite legen. Wie die Bank mitteilte, wird sie zusätzliche Rückstellungen von 400 Mio. Pfund (464 Mio. Euro) für Zinswetten und 600 Mio. Pfund für Kreditausfallversicherungen zurückstellen. Das Geld ist für den Fall gedacht, dass mehr Kunden entschädigt werden müssen als erwartet.
Bis zum Jahresende beläuft sich die Vorsorge für undurchsichtige Geschäfte mit Zinsderivaten, die an kleine und mittlere Unternehmen verkauft wurden, auf insgesamt 850 Mio. Pfund. Für Falschberatungen bei Kreditausfallversicherungen steigen die Rückstellungen nun auf insgesamt 2,6 Mrd. Pfund, von denen schon 1,6 Milliarden im vergangenen Jahr für konkrete Ansprüche vorgesehen sind.
Barclays kommt nach dem Libor-Skandal nicht zur Ruhe, bei dem es um Zinsmanipulationen von Großbanken geht, um höhere Gewinne zu erzielen. Seit langem kämpft das Institut mit Belastungen aus der Falschberatung von Kunden in Großbritannien. Das führte in den vergangenen Quartalen immer wieder zu Rückstellungen für Schadenersatzansprüche. Ende Oktober wurden neue Untersuchungen gegen die Bank bekannt.