Jahrelang wurde informiert, diskutiert, protestiert, geschimpft und gekämpft, ab heute wird es ernst: Der Verbund-Austrian Power Grid AG (APG) hat im Salzburger Flachgau mit der Errichtung der 380-kV-Leitung begonnen. Künftige Maststandorte und die jeweiligen Zufahrten wurden vermessen und erste Baufelder eingezäunt.
Derzeit liegt für den ersten Abschnitt der Hochspannungsleitung zwischen St. Peter am Hart in Oberösterreich und Elixhausen-Ursprung eine Genehmigung vor, dem Wunsch der Anrainer nach einer Teilverkabelung wurde nicht entsprochen. Für den zweiten Abschnitt bis Kaprun wurde noch kein Genehmigungsverfahren eingeleitet.
Auch hier erhielten die Anrainer erst kürzlich einen kräftigen Dämpfer, denn der von der Salzburger Landesregierung bestellte EU-Koordinator Georg Wilhelm Adamowitsch stellte in seinem Bericht fest, dass eine auch nur teilweise Verkabelung eigentlich auszuschließen sei, weil derzeit die planerischen, betrieblichen und sicherheitstechnischen Voraussetzungen nicht gegeben seien.
Die 380-kV-Salzburgleitung ist laut APG "eines der wichtigsten und best geprüften Infrastrukturprojekte Österreichs" und trage "wesentlich zur langfristigen Gewährleistung der Versorgungssicherheit sowie zur Sicherung des Standortes bei". Das Investitionsvolumen beträgt 96 Mio. Euro. Durch den Bau der 46 km langen Leitung im ersten Abschnitt wird der Rückbau von 64 Kilometer 220-/110-kV-Leitungen möglich. Anfang 2011 soll dieser erste Teil fertiggestellt werden.