Praktiker hat den Verlust im abgelaufenen Jahr deutlich eingedämmt. 2012 habe ein Fehlbetrag von knapp 189 Mio. Euro zu Buche gestanden, zwei Drittel weniger als vor Jahresfrist. Als Grund für den Rückgang nannte das Management Sondereffekte wie Wertberichtigungen auf die Baumärkte und Rückstellungen für Marktschließungen, die die Bilanz im vorangegangenen Jahr belastet hätten.
Für 2013 kündigte Praktiker einen abermals niedrigeren Konzernumsatz an. Der Betriebsverlust solle weiter verringert werden, ein positives Ergebnis werde aber noch nicht erwartet. Praktiker hatte den Umsatzrückgang im Schlussquartal verringert, nachdem in den Monaten davor das Ringen um die Abwendung der Pleite noch Lieferanten und Kunden verunsichert hatte.
Der von Kirkel im Saarland nach Hamburg umgezogene Konzern hatte im Herbst wesentliche Teile eines rettenden Finanzpakets unter Dach und Fach gebracht. Damit endete vorerst ein heftiger Streit mit den Großaktionären, die das alte Management und die zunächst angepeilten Zugeständnisse an Geldgeber kritisiert hatten. Mehrere Kreditgeber gewähren nun Darlehen, zudem hat Praktiker sein Kapital erhöht. Mit dem Geld will der Baumarktkonzern seine Tochter Max-Bahr zum bundesweiten Flaggschiff ausbauen, nachdem sich Praktiker selbst durch eine gescheiterte Billigstrategie ("20 Prozent auf alles") in eine Schieflage manövriert hatte.