Aufregung
BAWAG hat Bankomatgebühr eingeführt
10.11.2016
Die Bank drängt Kunden mit billigen Konten auch zu einem Umstieg.
Die heiße Polit-Debatte rund um Bankomatgebühren vom heurigen Frühjahr hat die BAWAG relativ kalt gelassen, und viele ihrer Kunden damals offenbar auch. Denn die BAWAG führt bereits seit 4. Februar 2016 Konten bzw. Kontopakete, bei denen die Bankkunden ab zwei beziehungsweise sechs Automaten-Transaktionen im Monat 39 Cent berappen. Sei das nun das Geldabheben oder sonstige Automatennutzungen.
Als "Transaktion" gelten demnach nicht nur Bargeldbehebungen von Geldausgabeautomaten, sondern etwa auch am Bankautomaten in Selbstbedienungszonen erledigte Zahlungsanweisungen und Einzahlungen aufs eigene Konto, wie aus den Kontounterlagen hervorgeht.
Größeren Ärger hat das Thema in der Bank gerade jetzt in diesen Wochen bei Kunden ausgelöst, die alte billige Konten bei der BAWAG P.S.K. unterhalten und die von ihrer Bank nun zum Umstieg gedrängt werden.
Seit Februar
Eine Banksprecherin sagte heute, dass die auf das Nutzerverhalten abgestellten Konditionen in den "Konto-Boxen" seit dem heurigen Februar gelten. Die Bank hielt heute zudem fest, dass die Kontoinhaber von in Kontomodellen enthaltenen Entgelten für Automatentransaktionen Kenntnis hätten. Sie seien durch Unterschrift unter die Kontoverträge auch akzeptiert worden.
Das billigste Paket ("Kontobox Small") erlaubt beispielsweise nur eine Automatentransaktion im Monat, ohne dass dafür die Zusatzgebühr verrechnet wird.
Bei der "Kontobox Medium" sind fünf Transaktionen pro Monat erfasst bzw. frei, jede weitere kostet 39 Cent. Bei der "Kontobox Large", wo die Kontoführung mit 9,90 Euro im Monat doppelt so viel kostet wie für das kleinste Kontopaket, sind alle Transaktionen und damit auch alle Bankomatabhebungen inkludiert.
Produktwechsel angeboten
Zu den jüngst ergangenen Schreiben an Bankkunden hielt die BAWAG heute fest, dass Inhaber von Gehalts-, Pensions- und Privatkonten, die aktuell nicht mehr im Angebot seien, ein Produktwechsel angeboten wurde. Den angeschriebenen Kunden würde zunächst das kleinste Kontomodell angeboten (Kontobox Small), da hier das Kontoführungsentgelt am ehesten dem alten Kontomodell entspreche, schrieb die BAWAG in einer Stellungnahme heute. Entspreche das Konto nicht den Kundenbedürfnissen, würden andere Modelle angeboten.
Der Kundenkreis sei sehr heterogen, er reiche von Wenignutzern bis zu Vielnutzern. Die Kontobox Small entspricht laut BAWAG eher einem Konto mit Einzelverrechnung.