Hypo-Kauf
Bayern will 650 Mio. Euro Schadenersatz
03.01.2010
Zunächst sollen die Investoren um Tilo Berlin die 150 Mio. Euro Gewinn aus ihrem Hypo-Deal zurückzahlen, wird nun immer lauter gefordert.
Dem finanziell schwer angeschlagenen Land Kärnten drohen in der Causa Hypo nun saftige Schadenersatzforderungen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will laut Presse 650 Mio. Euro vom Land, um einen Teil des Verlustes auszugleichen, den der Verkauf der Hypo an die BayernLB angerichtet habe.
Darüber hinaus fordert Seehofer, dass die Investorengruppe um Tilo Berlin die 150 Mio. Euro Gewinn, die sie bei Abgabe ihrer Hypo-Anteile an die BayernLB gemacht hat, zurückzahlen soll. Das hatte schon die Opposition im Bayerischen Landtag verlangt.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter denkt auf Basis der neuen Insider-Verdachtsmomente ebenfalls über Schadenersatzforderungen nach. Es gelte natürlich die Unschuldsvermutung, so Kräuter zu ÖSTERREICH – „aber wenn tatsächlich Insidergeschäfte nachzuweisen sind, ist es logisch, dass das nicht nur strafrechtliche, sondern auch zivilrechtliche Konsequenzen haben muss“. Das betreffe zunächst eine Rückzahlung der 150 Mio. von Berlin & Co.
Betrieben werden müsste eine Schadenersatzforderung letztlich von der für die Finanzmarktbeteiligungen des Bundes zuständigen Fimbag. Deren Aufsichtsratschef ist Veit Sorger, der selbst bei Berlins Hypo-Investmentprojekt dabei war. „Das ist völlig unvereinbar“, erregt sich Kräuter.
Forderungen, dass die Namen der Investoren sämtlich offengelegt werden müssten, werden immer lauter. „Der Steuerzahler, der für einen Großteil des Schadens des Hypo-Milliardendesasters aufkommen muss, hat ein Recht zu erfahren, wer in welcher Höhe von dem Geldringelspiel profitiert hat“, so Kräuter. Laut Presse verfügt ein Ex-Hypo-Mitarbeiter über eine Liste mit 47 Namen