Bedrohung durch übertragbare Krankheiten nimmt zu

02.10.2009

Die Bedrohung durch übertragbare Krankheiten wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, so der Tenor des European Health Forum Gastein (EHFG).

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"Offene Grenzen, sich wandelnde Lebensstile und Essensgewohnheiten tragen dazu bei, dass sie eine immer wichtigere Rolle in der Zukunft spielen werden", sagt Richard Coker, Professor für Öffentliche Gesundheit an der London School of Hygiene & Tropical Medicine.

50 neue Krankheiten seit 1973

Epidemien wie das West-Nil-Virus oder SARS seien nur ein Bruchteil jener 50 neuen übertragbaren Krankheiten, die seit 1973 identifiziert wurden. Potenziellen Pandemien wie der neuen Grippe müsste größte Aufmerksamkeit gezollt werden, betonte Martin McKee vom European Observatory on Health Systems & Policies. Die größten Bedrohungen seien an den EU-Grenzen zu finden: "Es gibt zahlreiche übertragbare Krankheiten in den Gebieten der früheren Sowjetunion, des Balkans und der Maghreb-Staaten. Es ist eine schwierige Aufgabe, diese von der EU fernzuhalten."

Verbesserungen im Kampf gegen das Auftreten neuer Krankheiten seien unerlässlich und zu jeder Zeit relevant. So forderten Coker und McKee stärkere Kontrolle der Mitgliedsländer, damit jene mit niedrigerem Level bald Beispielen wie Skandinavien, Großbritannien oder den Niederlanden folgen könnten.

An den EU-Ländergrenzen im Osten und Südosten solle die Kontrolle verstärkt werden. Weiters sei die gemeinsame Beobachtung von menschlichen und tierischen Krankheiten ratsam, da eine Vielzahl menschlicher Krankheiten ihren Ursprung im tierischen Bereich finden.

Rifat Atun, Leiter des Strategy, Performance and Evaluation Cluster im Global Fund to Fight AIDS, sieht auch die Zunahme "traditioneller" Krankheiten als Problem: "Besonders der Anstieg der HIV-Infektionen und der multi-medikamenten-resistenten Tuberkulose in Osteuropa sind eine große Gefahr für die EU. Es ist notwendig, dass die EU Programme für einige der neuen Mitgliedsländer und auch für Nachbarstaaten entwickelt, um größere Rückschläge in der Prävention von übertragbaren Krankheiten im eigenen Gebiet zu vermeiden."

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