Bei Lufthansa droht Piloten-Streik

07.01.2010

Bei der AUA-Mutter Lufthansa stehen erste Warnstreiks ins Haus. Das sagte der Sprecher der Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg. Ein Streik sei zwar erst nach Abschluss der im Lauf der kommenden Woche beginnenden und vermutlich 4 Wochen dauernden Urabstimmung möglich. Warnstreiks könne es aber schon vorher geben.

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Dabei geht es nicht nur ums Geld in der normalen Gehaltsrunde: Neben dem "normalen" Tarifkonflikt zeichnet sich auch ein interner Konkurrenzkampf um Jobs und Gehaltsstrukturen als Folge der jüngsten Zukäufe ab, darunter der Austrian Airlines.

Die deutschen Piloten hatten seit Monaten dauernde Tarif-Gespräche kurz vor Weihnachten für gescheitert erklärt. In der Auseinandersetzung geht es neben dem künftigen Lohn der Piloten auch darum, welche Flugzeuge künftig von Lufthansa-Konzernpiloten geflogen werden.

Mit SN Brussels, BMI und AUA hatte Deutschlands größte Airline zuletzt mehrere Gesellschaften im Ausland übernommen und eine eigene Tochter in Italien gegründet. Die Gewerkschaft fürchtet, dass das Lufthansa-Management in Zukunft die Piloten der Töchter auch auf Strecken der Lufthansa-Piloten einsetzten könnte und sieht dadurch die Position der höherbezahlten Lufthansa-Piloten gefährdet.

Mit einem Ergebnis der Urabstimmung sei Anfang Februar zu rechnen, heißt es bei der Gewerkschaft. In der Zwischenzeit werde es auf Initiative der Gewerkschaft keine weiteren Verhandlungen mit der Lufthansa geben.

6,4 % mehr Geld

Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 6,4 % mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten verlangt. Im Tarifstreit geht es um die Vergütung und die Arbeitszeiten der rund 4.500 Piloten im Passagiergeschäft, bei der Frachttochter Lufthansa Cargo und bei Germanwings.

Die Vereinigung Cockpit ist laut Handwerg weiterhin bereit, über eine Nullrunde nachzudenken, wenn die Lufthansa belastbare Zusagen über Arbeitsplatzsicherheit und Perspektiven mache.

Es habe habe zu keiner Zeit ein Angebot seitens der Lufthansa gegeben. "Es ist unser Bestreben, die Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und nicht die Ausflaggung der eigenen Arbeitsplätze mitzufinanzieren", betonte Handwerg.

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