Die Vereinigung Cockpit (VC) will am Mittwoch das Ergebnis der Urabstimmung über Arbeitskampfmaßnahmen bekanntgeben. Betroffen sind 4.500 Piloten bei Lufthansa und deren Tochter Germanwings.
Die Gewerkschaft rechnet damit, die nötige Zustimmung von 70 Prozent zu erreichen. Schon in dieser Woche sind damit theoretisch Ausstände des Cockpitpersonals möglich. Die Verhandlungen zwischen der VC und dem Konzern scheiterten im Dezember. Vorausgegangen waren monatelange Gespräche sowohl über den Manteltarifvertrag als auch über die Vergütung.
Kern der Auseinandersetzung ist der Wunsch der Gewerkschaft, eine Verlagerung von Arbeitsplätzen in billigere Gesellschaften zu verhindern. Für eine derartige Vereinbarung bot die Tarifkommission auch eine Nullrunde für die Piloten an. Das Angebot ist dem Konzern aber zu wenig. Der Beitrag reiche nicht aus, "um die erforderlichen nachhaltigen Kostenverbesserungen für eine starke Stellung im Wettbewerb zu sichern", schrieben die Lufthansa-Vorstände Christoph Franz und Stefan Lauer im Jänner an die Piloten.
Das Unternehmen fliegt wie seine Konkurrenten durch schwere Turbulenzen: Mit der Finanzkrise brachen die Buchungszahlen insgesamt ein. Besonders schmerzhaft ist aber für die Lufthansa, dass die wichtigen Geschäftskunden immer häufiger in den Maschinen nach hinten umziehen: Wer es sich früher in der First class bequem machte, bekommt von seiner Firma heute oft nur Business bezahlt.
Und viele Business-Flieger buchen inzwischen Economy - und selbst dann oft nicht die teuren, umbuchbaren Tickets, sondern günstige Tarife wie für Touristen. Eine Besserung ist nach Ansicht des Unternehmens nicht in Sicht.