Nächste Bombe im Benko-Beben: Finanzombudsmann Gerald Zmuegg erklärt im Interview mit oe24.TV, wie es um die finanzielle Schieflage der Signa-Gruppe rund um Gründer René Benko steht.
Über die gesamte Signa-Gruppe dürften sich die Schulden und Kredite laut Zmuegg auf rund 15 Milliarden Euro belaufen – also noch einmal mehr als die zuletzt in der Bilanz 2022 ausgewiesenen 10,8 Milliarden Verbindlichkeiten.
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Rund 15 Milliarden Euro Schulden
Konkret seien auch im zweiten wesentlichen Teilkonzern, der Signa Development Selection, im Jahr 2022 tiefrote Zahlen geschrieben worden. Betrug der Gewinn vor Steuer 2021 noch 386 Millionen Euro, fuhr der Teilkonzern in Folge von Abwertungen ein Jahr darauf einen Verlust von 380 Millionen Euro vor Steuer ein.
Finanzombudsmann Gerald Zmuegg im oe24.TV-Talk mit Niki Fellner
Im Mai kam es laut Zmuegg bereits zu einer Kapitalerhöhung in Höhe von 200 Millionen Euro, also einer Finanzspritze von außen. Dem operativen Cash Flow von 24 Millionen Euro standen Tilgungsverpflichtungen aus Krediten in Höhe von 401 Millionen Euro gegenüber. Die Differenz wurde zum Großteil durch die Kapitalerhöhung, den Abverkauf von Immobilien in Form von Asset- und Share-Deals, geschlossen.
Hohe Kredittilgungen und Zinsen bis 2027
In diesem Jahr beläuft sich die Summe der Kredittilgungen und Zinsen auf rund 506 Millionen Euro. In den Jahren 2024 bis 2027 rechnet man laut Zmuegg mit Zahlungsverpflichtungen aus Krediten, Genussscheinen, Anleihen und Leasing in Höhe von knapp 1,1 Milliarden Euro – also insgesamt über drei Milliarden Euro. Die Auswirkungen der Kika/Leiner-Gruppe sind hierbei noch nicht berücksichtigt.
Allerdings: Signa hat auch Immobilien im Wert von 20 Milliarden. Mit deren Verkauf könnte man die Schulden locker decken.