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Benko: Doch kein Interesse an Karstadt?

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Insider-Berichte: Kaufhauskette nur bei schlüssigem Sanierungskonzept interessant.

Der österreichische Karstadt-Investor Rene Benko will die angeschlagene Warenhaus-Kette Medienberichten zufolge momentan nicht kaufen. Benko habe derzeit kein Interesse am Essener Warenhauskonzern, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Wiener Unternehmensinsider. Ihn schrecke nicht zuletzt die schlechte wirtschaftliche Entwicklung von Karstadt ab.

Auch die "Bild am Sonntag" berichtete, die Karstadt-Häuser stünden nicht auf Benkos Einkaufsliste. Das Paket wäre für ihn nur interessant, wenn Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen ein schlüssiges Sanierungskonzept vorlege, was er bisher nicht habe liefern können. "Benko räumt nicht die Trümmer auf, die Berggruen hinterlassen hat", zitierte die Zeitung einen Insider.

Kein Kommentar
Ein Sprecher von Benkos Finanzgruppe Signa wollte sich dazu am Sonntag nicht äußern. Bisher besitzt Benko bereits die Mehrheit an Karstadt-Sport und mehrere Top-Filialen. Er hält zudem zahlreiche Karstadt-Immobilien. Die "Bild"-Zeitung hatte noch am Freitag berichtet, Karstadt-Eigentümer Berggruen verhandle mit Signa über einen Verkauf der Warenhaus-Kette. Möglich macht dies eine Option, die Berggruen Benko und dem Diamantenhändler Beny Steinmetz eingeräumt hat, wie mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Sie können demnach für einen Euro 75,1 Prozent der kriselnden Karstadt-Stammgesellschaft übernehmen, die die verbliebenen 83 klassischen Warenhäuser betreibt.

Handelsexperten gehen aber nicht davon aus, dass Benko die Option ziehen wird. Es ergebe keinen Sinn für den österreichischen Immobilienmogul, die Verluste zu übernehmen oder die Sanierung zu betreiben, geschweige denn, sich die Finger mit einer Insolvenz schmutzig zu machen, sagte etwa Thomas Roeb, Professor für Handelsbetriebslehre von der Universität Bonn-Rhein-Sieg.

Verlustgeschäft
Karstadt schreibt seit Jahren rote Zahlen und hatte 2009 Insolvenzantrag gestellt. Berggruen hatte den Konzern 2010 für den symbolischen Preis von einem Euro übernommen. Seither versucht der defizitäre Kaufhof-Konkurrent, wieder auf Kurs zu kommen. Zuletzt wurde die frühere Ikea-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt für das verbliebene Warenhausgeschäft geholt. Die Hoffnungsträgerin hatte erste Vorschläge für die Neuaufstellung ausgearbeitet. Doch vor einer Woche warf sie nur knapp fünf Monate nach ihrem Amtsantritt das Handtuch.

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