Benkos Signa-Days: Von Firmen-Tugenden und leeren Versprechen an die eigenen Kinder.
Die Bild veröffentlichte ein ihr zugespieltes Geheim-Video von René Benko, das es in sich hat. Darin geht es um die sogenannten "Signa Days", eine drei Tage lang andauernde Luxus-Party im Fünf-Sterne-Hotel "Interalpen" in Tirol - für ausgesuchte Geschäftspartner und Angestellte. Und das, obwohl für Benko erst zwei Wochen zuvor der Anfang vom Ende begann. In Hamburg nämlich hatte er von Investor und Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne eine eiskalte Absage für frisches Geld erhalten, was das Signa-Kartenhaus letztendlich zusammenbrechen ließ.
Signa-Tugenden gepredigt trotz Firmen-Pleite
Timo Müller (früher Herzberg) und Alfred Gusenbauer sprachen neben René Benko zum Publikum, der trotz der drohenden Milliarden-Pleite ganz ungeniert von den "Signa-Tugenden sprach": Visionen, Verlässlichkeit, Konsequenz und Fleiß. Und sogar ein Zuckerl hatte er für alle einfachen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern parat. Ihnen wurde ein Bonus von 3.000 Euro (steuerfrei) zugesichert. Nur wenige Monate nach der Luxus-Party folgte dann die totale Pleite, wodurch Benko geschäftlich wie privat in die Insolvenz musste.
Leere Versprechen auch an eigene Kinder
In einer zum Teil emotionalen Rede adressierte der einstige Milliardär auch seine Kinder. "Ich habe meinen Kinder versprochen, 2027 eine Weltreise zu machen." Im Alter von 50 Jahre wollte er seinen Kindern zeigen: warum. "Warum bin ich nie da?" "Warum bin ich mit dem Kopf immer woanders?" Dafür sollten sie eine Tour von Hamburg über Berlin, München, Wien, Venedig nach Bozen und zum Chrysler Building in New York machen. Genau das sei nämlich das "Warum". Angesichts der derzeitigen Lage scheint das aber ein leeres Versprechen zu bleiben.