Beim deutschen Medienkonzern Bertelsmann nehmen die Pläne für das bisher umfassendste Sparprogramm in der Unternehmensgeschichte Gestalt an. Bis Ende 2009 sollen die Kosten laut "Spiegel" um annähernd 1 Mrd. Euro sinken. Der Beitrag der einzelnen Sparten stehe mittlerweile ebenfalls fest.
Laut "Spiegel" wird die Servicetochter Arvato mit ihren rund 60.000 Mitarbeitern etwa 250 Mio. Euro schultern und mehr als andere Bertelsmann-Sparten auch beim Personal kürzen müssen.
Der Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner+Jahr, der auch am "Spiegel" mit 25,5 Prozent beteiligt ist, soll nach Angaben des Magazins bis Ende des Jahres etwa 200 Mio. Euro einsparen, im Buchclubgeschäft sänken die Kosten um 50 Mio. Euro.
Gut 200 Mio. Euro der Gesamtsumme gehen nach Einschätzung des "Spiegel" auf den Stellenabbau in allen Konzernsparten zurück. Der weit größere Teil werde durch andere Maßnahmen erzielt: So werde bei der TV-Tochter RTL Group im Programm gestrichen, der Buchriese Random House wolle bei seinen Autorenvorschüssen kürzertreten.
Zur Jahresmitte habe die Zahl der Bertelsmann-Mitarbeiter bereits um mehr als 3.500 unter dem Vorjahr gelegen. Bertelsmann muss laut "Spiegel" 2010 Anleihen im Wert von mehr als 800 Mio. Euro zurückzahlen.