Beschwerden wecken Zweifel an Toyota-Reparaturen
02.03.2010Auf Toyota rollen neue Probleme zu. Toyota-Besitzer, deren Autos bereits wegen klemmender Gaspedale oder rutschender Fußmatten in der Werkstatt waren, klagen darüber, dass die Wagen immer noch ohne ihr Zutun beschleunigen. Der Chef der US- Verkehrssicherheitsbehörde, David Strickland, forderte die Fahrer am späten Mittwoch auf, sich bei ihren Händlern zu melden.
"Wir wollen darüber bescheid wissen", sagte er dem "Wall Street Journal". Mitarbeiter seiner Behörde haben sich bereits mit den ersten Autofahrern kurzgeschlossen, die sich beschwert hatten. Bisher gebe es aber noch keinen bestätigten Fall, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums, dem die Behörde untersteht.
In den Anhörungen vor dem US-Kongress hatten Experten und Abgeordnete bereits Zweifel daran geäußert, dass es sich um ein rein mechanisches Problem handelt. Toyotas US-Statthalter James Lentz räumte dann auch vor einer Woche ein, dass es für die Mehrzahl der gemeldeten Vorfälle keine Erklärung gebe. Toyotas Chefkonstrukteur Takeshi Uchiyamada schloss bei seinem Auftritt vor dem US-Kongress am Dienstag Fehler in der Elektronik vehement aus.
Weltweit ruft Toyota mehr als acht Millionen Autos zurück, um Gaspedale und Fußmatten bei ihnen zu richten. Die meisten betroffenen Fahrzeuge sind in den USA zugelassen. Wegen kurzzeitig aussetzender Bremsen müssen knapp eine weitere halbe Millionen Hybridwagen in die Werkstätten.
Unterdessen reichten Angehörige der in einem Toyota-Lexus verunglückten amerikanischen Familiein Kalifornien Klage gegen den japanischen Autobauer ein. Die Schrift ging am Dienstag bei einem Gericht in San Diego im Namen der Eltern des getöteten Familienvaters, einem ehemaligen Polizisten, und dessen Ehefrau ein. Der Fall der Familie Saylor hatte weltweit großes Medieninteresse auf sich gezogen und gilt als zentral für den Beginn der Rückrufaktion durch den Toyota-Konzern. Es ist nicht die erste Klage gegen Toyota im Zusammenhang mit defekten Gaspedalen.