Produkt-Offensive

Billa präsentiert neue Eigenmarke

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Marke "Billa" wird um bis zu 20 Prozent günstiger angeboten als Markenprodukte.

Die Handelskette Billa legt bei ihrer Preisoffensive einen Zahn zu und verschärft damit weiter den Druck auf die Markenartikelindustrie. Seit einigen Tagen stehen Molkereiprodukte der neuen Eigenmarke "Billa" in den Regalen, die um 10 bis 20 Prozent günstiger angeboten werden als das vergleichbare Markenprodukt. Um Platz für die neue Marke zu schaffen, wird die zu Rewe gehörende Linie "Quality first" ausgelistet, aber auch schwache Zweit- und Drittmarken müssen weichen, kündigte Billa-Vorstand Josef Siess am Freitag vor Journalisten an.

Spar fürchtet sich nicht
Mitbewerber Spar sieht darin eine Nachahmung der Eigenmarke "Spar". "So eine Marke haben wir schon seit über 50 Jahren. Wir haben die ausgefeiltere und stringentere Eigenmarkenstrategie und das ist ein nächster Schritt, uns das nachzumachen", sagte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Siess sieht das wohl etwas anders: Er verglich die Billa-Eigenmarken mit einem iPad und die klassischen Handelsmarken mit einem Commodore 64 (erster Massencomputer, Anm.).

Positionierung
"Billa" soll zwischen der Billigmarke "Clever" und der Biomarke "Ja! Natürlich" positioniert werden. "Uns fehlte eine starke Marke im Mittelpreissegment", sagte Siess. Als erste Produktgruppe wurden Molkereiartikel aus Heumilch eingeführt. Heumilchkühe dürfen praktisch nur mit frischem Gras und Heu und nicht mit Silofutter gefüttert werden. Die Billa-Milch stammt aus dem Salzburger Tennengau. "Es war gar nicht so einfach, die erforderliche Menge zu organisieren. Wir nehmen der Landwirtschaft jetzt die gesamte, noch vorhandene Heumilch ab", erzählte Siess.

Produkte
Doch bei Milchprodukten soll es nicht bleiben. Im März werden Frühstücksartikel wie Marmelade, Müsli und Honig in die Regale einziehen, in weiterer Folge Tiefkühlprodukte, Reis und Nudeln. Am Ende des Jahres sollen dann etwa 250 Artikel der Eigenmarke "Billa" zu haben sein. Billa betreibt Filialen in sieben Ostländern, auch dort wird es die neue Eigenmarke geben.

Billa macht bereits 20 Prozent oder rund 700 Mio. Euro seines Gesamtumsatzes mit Eigenmarken. Stärkste Eigenmarke ist "Ja! Natürlich" mit einem Umsatzanteil von 5 bis 6 Prozent, danach folgt "Clever" (5 Prozent). Von "Billa" verspricht sich der Händler ebenfalls einen Anteil in dieser Größenordnung. "Quality first", die jetzt in den Billa-Regalen Platz schaffen muss, hatte einen Anteil von nicht einmal einem Prozent. Bei Merkur und Adeg wird es Lebensmittel der Eigenmarke "Quality first" weiterhin geben, die Non-Food-Reihe "Quality Line" (Taschentücher, Strumpfhosen usw.) bleibt bei Billa ohnehin erhalten.

Die heimischen Handelskonzerne machen bereits mehr als ein Viertel ihres Umsatzes mit Eigenmarken. Nummer 1 ist in dieser Hinsicht die Schweiz, dort wird fast die Hälfte mit Eigenmarken erwirtschaftet.

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