Das italienische Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank Lorenzo Bini Smaghi hat einschneidende Reformen innerhalb der Euro-Zone und der EU als Konsequenz aus dem Erfahrungen mit der Krise im Währungsraum gefordert.
"Es muss weniger Entscheidungen zwischen nationalen Regierungen geben, die immer auf Einstimmigkeit angewiesen sind", sagte er in einer Rede, die im "Handelsblatt" auszugsweise abgedruckt wurde. "Daher befürworte ich Mehrheitsentscheidungen, wie etwa beim Internationalen Währungsfonds." Auch in Hinblick auf die Begebung von Staatsanleihen schlug er eine Änderung vor. "Die Euro-Staaten sollten die Ausgabe von Staatsanleihen in einem bestimmten Rahmen an eine supranationale Organisation abtreten", erklärte er. Der Rahmen für jedes einzelne Land wäre dann durch das gemeinsam angenommene Stabilitätsprogramm definiert.