Bio-Lebensmittel sind einer britischen Studie zufolge nicht gesünder als konventionelle Nahrung. Die Durchsicht von 162 wissenschaftlichen Artikeln aus den vergangenen 50 Jahren habe keine bedeutenden Unterschiede erkennen lassen, teilte das Londoner Institut für Hygiene und Tropenmedizin mit. Es seien einige wenige Differenzen beim Nährstoffgehalt feststellbar gewesen, aber diese seien für die Gesundheit wohl von geringer Bedeutung.
Daher gebe es derzeit kein Beweis dafür, warum Bio-Nahrung konventionellen Lebensmitteln vorzuziehen sei, hieß es weiter. Viele Menschen kaufen lieber Naturkost als die herkömmliche Supermarktware und bezahlen dafür einen höheren Preis, weil sie sich davon eine gesündere Ernährung versprechen. Der weltweite Markt für Bio-Lebensmittel hatte 2007 ein Volumen von schätzungsweise 34 Milliarden Euro.
Die Bio-Branche zeigte sich enttäuscht von den Ergebnissen und kritisierte die Methodik der Studie. Diese habe dazu geführt, dass die Wissenschafter einige eindeutige Ernährungsvorteile von biologisch angebauten Lebensmitteln als unwichtig eingestuft hätten, sagte Peter Melchett, Politik-Direktor der britischen Soil Association, einer Organisation für den landwirtschaftlichen Anbau von Bio-Produkten. Zudem seien die Langfristfolgen von Pestiziden auf den menschlichen Körper noch nicht ausreichend erforscht.