Ölpest in Mexiko 2010
BP zahlt 4,5 Milliarden (!) Dollar Strafe
15.11.2012
Rekordsumme ist die höchste Strafzahlung in der US-Geschichte.
© dpa, Die Ölpest
Der britische Ölkonzern BP muss wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor zweieinhalb Jahren 4,5 Milliarden US-Dollar (3,54 Mrd. Euro) Strafe an die US-Regierung zahlen. Ein BP-Sprecher in London bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Einigung.
Das ist die höchste Strafzahlung in der US-Geschichte, die ein Unternehmen jemals zahlen musste. Nicht berücksichtigt sind zivile Schadenersatzansprüche.
Ölkatastrophe im Golf von Mexiko
Bei der Explosion der Förderplattform "Deepwater Horizon" im April 2010 waren elf Menschen gestorben. 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen ins Meer. Ganze Küstenabschnitte wurden zerstört, mit erheblichen Folgen für die Natur und für die Wirtschaft.
Aufseher angeklagt
BP bekannte sich unter anderem schuldig, in elf Fällen Schiffspersonal vernachlässigt zu haben und gab auch Vergehen gegen die Umweltschutzgesetze zu. Darüber hinaus müssen sich die beiden damals hochrangigsten BP-Aufseher auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im kommenden Jahr wegen fahrlässiger Tötung von elf Menschen vor Gericht verantworten, die bei der Explosion ums Leben gekommen waren. Ein weiterer damaliger ranghoher BP-Manager sei angeklagt worden, weil er Informationen über den Unfall vor dem US-Kongress verheimlicht haben und Ermittler angelogen haben soll.
Die Zahlung kann über fünf bis sechs Jahre gestreckt werden. "Wir alle bei BP bedauern zutiefst den tragischen Verlust von Menschenleben durch den Unfall auf der 'Deepwater Horizon' und auch den Einfluss des Ölaustrittes auf die Küstenregion im Golf von Mexiko", sagte der Vorstandschef von BP, Bob Dudley. Der Konzern habe sich ebenso bereit erklärt, weitere Sicherheitsvorkehrungen bei seinen US-Bohrungen im Golf von Mexiko zu treffen und in das Risikomanagement zu investieren.
BP hatte in seiner Bilanz 38 Milliarden Dollar für die Kosten der Katastrophe zurückgestellt. 14 Milliarden mussten die Briten bereits an Reparatur- und Reinigungskosten zahlen, etwa für das Stopfen des Lecks. 9 Milliarden Dollar wurden bereits an private Kläger ausgezahlt.
Auf die Zahlung weiterer 7,8 Milliarden Dollar hat sich das Unternehmen mit Vertretern tausender Klägern geeinigt. Diese Summe ist noch nicht ausgezahlt und bedarf noch der gerichtlichen Bestätigung. Ob die Rückstellungen insgesamt ausreichen werden, wollte ein BP-Sprecher am Donnerstag nicht kommentieren.