Brasilien habe kein Interesse, der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) beizutreten, weil es keine Ambitionen habe, ein Exporteur von Rohöl zu werden. Das erklärte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva im Interview mit französischen Medien in Paris. Brasilien hat immense Ölreserven vor seiner Küste. Der Iran lud Brasilien im August 2008 ein, in die OPEC zu kommen. Man werde sich das Angebot überlegen, hatte es daraufhin geheißen.
Auf die Journalistenfrage, ob es gut für sein Land wäre, der in Wien ansässigen OPEC anzugehören, antwortete da Silva mit "Nein". "Brasilien beabsichtigt nicht, Rohöl zu exportieren. Wir wollen veredelte Produkte ausführen.
Wir wollen das Öl zu uns selbst nach Brasilien transportieren und unsere eigene petro-chemische Industrie aufbauen. Es ist überhaupt nicht in unserem Interesse, uns an der OPEC zu beteiligen", sagte der Präsident.
2007 waren mit den "Subsalt"-Feldern die zweitgrößten Ölreserven innerhalb von 20 Jahren von Brasilien gemeldet worden. Sie umfassen mindestens 50 Billionen Barrels. Lula schlug eine Novellierung der brasilianischen Ölgesetze an, um die staatliche Kontrolle über Vorräte zu erhöhen.
Sie würde die staatliche Petrobras zum einzigen Betreiber von Ölfeldern vor der Küste machen; ein Fonds zur Finanzierung von Gesundheits- und Bildungsprojekten soll eingerichtet werden. Beide Parlamentskammern müssen trotz Widerstands innerhalb von 45 Tagen über die Pläne abstimmen.